Nachlese: 3. eFuture-Day am 15.04.2015

Tiroler Bildungsservice - TiBS - So., 31.03.2019 - 10:44
Stefan KarlhuberDieter DraxlDieter Draxl(c)

Text: Michael Kern

Digitale Medien sind eine zentrale Hausforderung für die Schule. Sie verändern sowohl den Unterricht als auch das Lernen. Mehr als 120  Schulleiter/innen und Pädagog/innen stellten sich am 15. April im Bildungshaus Grillhof beim dritten eFuture-Day Tirol den zahlreichen Fragen rund um diese Thematik. Auch Bildungslandesrätin Beate Palfrader wies in ihrer Eröffnung auf die Bedeutung hin: „Eine Hauptaufgabe wird es sein, Pädog/innen zu professionalisieren. Es wird keine Zukunft ohne digitale Medien geben.

Machen uns Social Media zu Verbrechern? fragte sich Kommunikationswissenschaftler Stefan Karlhuber beim Auftaktreferat. Das Internet als Informationsquelle ist heute nicht mehr wegzudenken. Es scheint so zu sein, dass jeder, der das Internet aktiv nutzt und Medienkompetenz zeigt, die ganze Zeit Urheberrechtsverletzungen begeht. Ist es tatsächlich so, dass die gängige Rechtslage die Nutzung von Social Media und Internet unmöglich macht? Karlhuber plädierte in seinem Vortrag für die Nutzung der "Lücke zwischen Hausverstand und Rechtsprechung".

In insgesamt 12 verschiedenen Impulsvorträgen wurden zahlreiche Möglichkeiten und Chancen aufgezeigt, die digitale Medien heute bieten. So ist etwa das "Schulbuch der Zukunft" nicht mehr einige Kilos schwer. Smartphones kann man im Unterricht als Ressource nutzen. Es wurde eine Checkliste für Schulklassen, die mit Tablets arbeiten, vorgestellt. Tablets bieten viele Möglichkeiten, den Unterricht abwechslungsreich, kreativ und innovativ zu gestalten, der Einsatz muss aber gut vorbereitet werden.

Die Förderung digitaler Kompetenzen wird im Lehrplan ausdrücklich eingefordert. Speziell für die Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik wurden im Rahmen der Tagung konkrete didaktische Konzepte und Einsatzmöglichkeiten aufgezeigt, wodurch ein zeitgemäßer Unterricht mit digitalen Medien nachhaltig gesichert werden kann.

Kritischen Stimmen, die den Einsatz von Computern und Handys in Frage stellen, wurde Argumente entgegengehalten: Digitale Medien können das Lernen unterstützen, sie prägen ohnehin den Alltag der Schüler/innen.  Die Teilnehmer/innen der Tagung waren sich darüber einig, dass heute niemand  die Schule ohne digitale Kompetenzen verlassen soll. Jedes Kind soll über ausreichende Grundkenntnisse für eine sichere und kritische Anwendung der digitalen Medien verfügen, um an der modernen Gesellschaft in der Arbeit und Freizeit teilhaben zu können. Digitale Kompetenzen sind beim Einstieg in die heutige und künftige Berufswelt eine wesentliche Voraussetzung. 

Die gesamte Tagung war auch durchzogen von der Frage, wie Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrende beim sicheren, kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien unterstützt werden können.