Medizin der Zukunft

Schematisches Bild eines gläsernen Kopfes mit Lichtstrahlen im Hintergrundbykstpixabay.com/de/kopf-gehirn-radiologie-medizin-1058432Pixabay License

Wer heute zum Arzt geht, erlebt diese Besuche mit Sicherheit anders als jemand, der vor 100 Jahren zu einem Arzt ging. Es hat sich viel getan im Medizinbereich und es wird sich noch sehr viel tun. Zu viel um alle möglichen Entwicklungen in einem kurzen Artikel vorzustellen, einmal ganz abgesehen davon, dass meine Fähigkeiten die Zukunft vorherzusagen stark limitiert sind. Sonst würde ich wohl auch nicht diesen Artikel schreiben - oder doch? Wer weiß das schon. Na ja, so oder so, sollen in diesem Artikel kurz und exemplarisch einige mögliche zukünftige Entwicklungen der Medizin kurz angerissen werden. Vielleicht wird einiges davon in Zukunft unser Leben erleichtern, vielleicht aber auch nicht.

Mögliche zukünftige Entwicklungen

Verbände zeigen Infektionen: Verbände bzw. Pflaster zeigen durch Verfärbung an, wie die Wundheilung verläuft und ob Infektionen auftreten. Damit müssen Verbände nur mehr gewechselt werden, wenn dies auch wirklich notwendig ist bzw. kann schneller auf mögliche Infektionen reagiert werden.

Schaltkreistattoos: Schaltkreise werden als temporäre Tattoos auf der Haut aufgebracht. Diese könnten einerseits in der Biomedizin als (Überwachungs)sensoren dienen um etwa Blutdruck, Puls, Hirnaktivitäten oder dergleichen zu messen und zu überwachen, oder aber auch als potentielle Schnittstellen zu Maschinen und Computern dienen.

Personalisierte Medizin: Medikamente und Behandlungen sollen noch mehr auf einzelne Patienten abgestimmt werden, denn jede_r Patient_in reagiert unterschiedlich auf einzelne Medikamente bzw. Dosierungen. Wer dann in der Apotheke etwa eine Kopfwehtablette kaufen würde, bekäme eine individuelle, genau auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmte Version.

Gentests und Sequenzierung des Genoms: Wenn der zeitliche und finanzielle Aufwand für das Auslesen der DNA und deren Untersuchung bzw. Auswertung nicht mehr allzu groß sind, könnte für alle Menschen ein individuelles Risikoprofil für diverse Krankheiten erstellt werden, sodass unter Umständen rechtzeitig gegengesteuert werden könnte.

Hightech Implantate und Prothesen: Neue leistungsstarke und kleine Implantate als Ersatz oder als Unterstützung für Gelenke oder Organe und neuartige Prothesen, die vielleicht auch noch ein Gefühl übermitteln, könnten diverse Unzulänglichkeiten des menschlichen Körpers und die Effekte des Alterns lindern. Elektronische Implantate könnten bei Nervenkrankheiten wertvolle Dienste leisten.

Miniaturroboter und Chips: Kleine Chips im Körper oder Miniaturroboter könnten punktgenau zum richtigen Zeitpunkt Medikamente abgeben. Miniaturroboter könnten auch Daten messen oder sogar kleinere Operationen durchführen, bevor sie sich dann wieder auflösen.

Fluch oder Segen

Alle diese Entwicklungen haben - wenn sie denn wirklich realisiert werden - durchaus das Potential, die Medizin ein gutes Stück weiterzubringen und Betroffenen zu helfen. Aber man sollte doch auch die Gefahren nicht ganz außer Acht lassen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Eine vollständige Sequenzierung des Genoms und die Erstellung eines Risikoprofils können sehr hilfreich sein, um etwa frühzeitig die Ernährungsgewohnheiten zu ändern, wenn man ein erhöhtes Risiko für eine Diabeteserkrankung aufweist. Dasselbe Risikoprofil in den Händen einer Gesundheitsversicherung oder potentieller Arbeitgeber kann dann aber auch bedeuten, dass man eine Versicherung gar nicht oder nur zu schlechteren Konditionen erhält und sich vergeblich um einen Arbeitsplatz bemüht. Da gilt es frühzeitig entsprechende Regelungen und Schutzmaßnahmen zu implementieren, sowohl rechtlich (Thema "Diskriminierung"), als auch technisch (Thema "Überdosierung") und ethisch (Thema "lebenswertes Leben"). Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, kann die Medizin der Zukunft unser Leben sicher bereichern, wie auch immer diese Medizin der Zukunft dann aussehen wird.

Links: