RIF 3.0 - Angebot zur Raumintelligenzförderung
Vor einiger Zeit haben wir bereits RIF 2.0 - ein Programm zur Förderung der Raumintelligenz vorgestellt (Angebot zur Raumintelligenzförderung - RIF 2.0). Dieses Programm wurde nun weiterentwickelt und steht jetzt in der Version 3.0 nach wie vor kostenlos zur Verfügung, weshalb wir es nun neuerlich kurz vorstellen wollen.
Der Anbieter
RIF 3.0 entstand aus einer Kooperation der ADI Geometrie, der Forschungsgruppe Didaktik der Mathematik an der Universität Salzburg und des MSCA-ITN-Projekts SellSTEM der EU. An RIF 3.0 arbeiten ca. 30 Personen mit., wobei die Leitung des Projekts Günter Maresch inne hat, die Programmierung Heinz Slepcevic und das Qualitätsmanagement Klaus Scheiber.
Die Idee
Die Idee, die hinter dem Projekt steckt, ist Schüler_innen der Primarstufe und der gesamten Sekundarstufe eine Möglichkeit zu bieten auf verschiedenartige Weise und wissenschaftlich fundiert die eigene Raumintelligenz zu trainieren. RIF 3.0 stellt dabei laut Anbieter eine deutlich verbesserte Version des bereits bestehenden Angebots von RIF 2.0 dar - sowohl vom Umfang also auch technologisch, wissenschaftlich und qualitativ.
Die Voraussetzungen
Datenschutz
Für die Nutzung von RIF 3.0 ist es notwendig, dass man als Lehrperson eine Klasse anlegt. Zum Anlegen einer Klasse werden der Name der Lehrperson, eine gültige Mailadresse der Lehrperson, die Schulkennzahl und die Anzahl der Schüler_innen benötigt. Daraufhin werden eine Arbeitsumgebung für die Klasse eingerichtet, die ein Jahr gültig ist, und Codes für die Schüler_innen generiert, mit denen diese Zugang zur Arbeitsumgebung erhalten. Da die Lehrpersonen diese Codes an die Schüler_innen verteilen und auch keine Namen der Schülerinnen an die Anbieter übermittelt werden, ist der Datenschutz für die Schüler_innen gewährleistet. Bei der Eingabe des Codes werden zwar einige statistische Daten erhoben (Rechts- oder Linkshänder, Geburtsjahr, Geburtsmonat und Anzahl der Geschwister), diese lassen aber keine Rückschlüsse auf die Schüler_innen zu, da den Anbietern ja nicht bekannt ist, welche Schüler_innen hinter den von der Lehrperson verteilten Codes stecken.
Technische Voraussetzungen
RIF 3.0 kann jetzt auf nahezu allen üblichen digitalen Devices (PC, Tablet, Smartphone) verwendet werden.
Das Angebot
Nachdem der Arbeitsbereich eingerichtet ist, stehen Lehrpersonen je nach Zielgruppe unterschiedliche Aufgabenpakete aus verschiedenen Bereichen zur Verfügung.
Für Lernende ab 7 Jahren stehen die grundlegenden Aufgabenpakete zur Verfügung, für jene ab 12 Jahren sind die Aufgabenpakete mit mittlerem bzw. höherem Schwierigkeitsgrad gedacht.
Grundlegende Aufgaben ab 7 Jahren
Bei den grundlegenden Aufgaben werden die folgenden Grundroutinen des räumlichen Denkens herangezogen:
- Visualisierung (VI)
- Formkonstanz (FC)
- Raumlage (PS)
- Raumtransformationen (TS)
- Objektkombinationen (OC)
Aufgaben mit mittlerem und höherem Schwierigkeitsgrad ab 12 Jahren
Bei den Aufgaben mit mittlerem und höherem Schwierigkeitsgrad wird das folgende Modell des Raumvorstellungsvermögens herangezogen:
- Veranschaulichung (SV)
- Räumliche Beziehungen (SR)
- Mentale Rotation (MR)
- Räumliche Orientierung (SO)
Wer sich ein Bild von der Art der Aufgaben machen will, kann sich einige Musteraufgaben ansehen:
Mehr Informationen zu den beiden Modellen (Grundroutinen bzw. Modell des Raumvorstellungsvermögens) finden Sie auf geometriedidaktik.at im Bereich "Räumliches Denken".
Aufgabenumfang
Es stehen kurze und lange Aufgabenpakete zur Verfügung. Die kurzen Aufgabenpakete enthalten ca. 20 - 30 Aufgaben und sollten in 15 - 20 Minuten erledigt werden. Die langen Aufgabenpakete bestehen aus ca. 40 - 60 Aufgaben, für die man 30 - 45 Minuten einplanen sollte. Die Aufgabenpakete aus dem Bereich grundlegende Aufgaben beinhalten 30 Aufgaben für 15 Minuten. Insgesamt stehen ca. 1500 Aufgaben zur Verfügung - deutlich mehr als noch bei RIF 2.0.
Auswertung
Die Auswertung wurde im Vergleich zur Version 2.0 deutlich verbessert. Es stehen nun detailliertere Auswertungen zur Verfügung - bisher erhielt man nur den Prozentsatz der gelösten Aufgaben. Jetzt kann man unter anderem auf die detaillierten Einzelergebnisse der Lernenden, die Auswertungen der einzelnen Aufgaben oder auch die Ergebnisse nach den einzelnen Bereichen des räumlichen Denkens zugreifen. Lehrpersonen gelangen mit dem erzeugten Klassencode zur Auswertung, die Lernenden mit Ihren individuellen Codes.
Fazit
Wer nach einer Möglichkeit gesucht hat herauszufinden, in welchen Bereichen der Raumintelligenz die eigenen Schüler_innen Stärken und Schwächen haben, ist hier genau richtig.
P.S.: RIF 2.0 wird nur mehr bis Februar 2023 parallel zu RIF 3.0 verfügbar sein. Dann werden alle aktiven Klassen aus RIF 2.0 zu RIF 3.0 übertragen. Da die Aufgaben aus RIF 2.0 auch in RIF 3.0 enthalten sind, kann man nach der Umstellung aber ganz normal mit den Klassen weiterarbeiten.