Der Schatz im Silbersee
Die Abenteuerromane von Karl May entführen an Schauplätze im Wilden Westen oder im Vorderen Orient und gehören zu den populärsten Werken deutscher Trivialliteratur. Sie erreichten eine Gesamtauflage von über 200 Millionen Exemplaren. Die Romane sind größtenteils aus der Perspektive der Ich-Erzähler "Old Shatterhand" oder "Kara Ben Nemsi" geschrieben.
Die von der Literaturtheorie geforderte Unterscheidung zwischen einer realen Autorenschaft und einem Ich-Erzähler hat Karl May dabei in so hohem Maße verwischt, dass die sogenannte "Old Shatterhand-Legende" entstehen konnte. Offenbar wusste Karl May selbst nicht mehr genau zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden, wenn er behauptete, selbst Old Shatterhand zu sein und sich sogar die Gewehre seiner Romanhelden, den "Bärentöter", die "Silberbüchse" und den "Henrystutzen" von einem Büchsenmacher fertigen ließ.
Das erfolgreichste Karl May-Buch ist "Der Schatz im Silbersee", das 1894 erstmals in Buchausgabe erschienen ist. Das Werk wurde ausdrücklich als Jugenderzählung verfasst und ist ein Klassiker der Abenteuer- und Jugendliteratur. Die Erzählperspektive eines Ich-Erzählers wird darin nicht verwendet, die Figur "Old Shatterhand" ist in der dritten Person dargestellt. Erzählt werden mehrere simultan ablaufende Handlungen, die am Silbersee zusammenlaufen, miteinander verknüpft und schließlich aufgelöst werden.
Verwendete Quellen:
Weblinks:
- Karl May: „Ein Koloss von Würstchen“ - profil.at
- Genie und Hochstapler - zeit online
- Völkerverständigung - NZZ online
- Karl May im Klassenzimmer - Winnetous langer Ritt zur Schule - welt online
- Karl Mays langer Ritt in die Klassenzimmer - stern.de
- Er nannte sich Old Shatterhand - orf.at
- So träumt ein Knabe - Süddeutsche.de
- Wenn Winnetou das wüsste - zeit online