Wer suchet, der findet - Die Welt der Suchmaschinen

Hand mit Lupe über dem Wort "Search"geraltpixabay.com/de/hand-halten-lupe-zahnr%C3%A4der-suche-982067CC0

Wer im Internet nach Informationen sucht, wird eher früher als später über Suchmaschinen gestolpert sein und schnell gemerkt haben, dass man ohne diese in den unergründlichen Weiten des World Wide Web schier verloren ist. Suchmaschinen scheinen dabei fast immer vorausahnen zu können, was man gerade sucht und in den allermeisten Fällen (die richtigen Suchbegriffe vorausgesetzt) werden in sekundenschnelle die richtigen Seiten geliefert. Die Algorithmen, die hinter den Suchmaschinen stecken, sind deren Erfolgsgarant und damit ein sehr wertvolles und daher strenggehütetes Geheimnis. Dennoch gilt auch hier: Suchmaschine ist nicht gleich Suchmaschine. Es gibt durchaus Unterschiede zwischen den verschiedenen Suchmaschinen und dies nicht nur hinsichtlich der verwendeten Algorithmen.

Indexbasierte Suchmaschinen

Indexbasierte Suchmaschinen greifen wie schon der Name sagt auf einen Index zurück. Um diesen Index zu erstellen, durchsuchen sogenannte Crawler automatisch so viele Websites wie möglich. Die Suchmaschine analysiert diese anschließend mithilfe eines Algorithmus und fertigt einen Index an. Gibt ein_e Nutzer_in dann einen Suchbegriff ein, wird dieser Suchindex herangezogen und dem_r Nutzer_in entsprechende Suchergebnisse in einer vom Suchindex vorgegebenen Reihung präsentiert. Die jeweils verwendeten Algorithmen sind dabei ein streng gehütetes Geheimnis, stellen diese ja auch den Schlüssel zu Erfolg oder Nichterfolg dar. Diese Art von Suchmaschinen sind am weitesten verbreitet und der Marktführer so bekannt, dass er sogar Einzug in die Wörterbücher gefunden hat und es heutzutage kaum jemanden gibt, der nicht weiß, was man unter "googeln" versteht.

In Österreich sind v.a. folgende indexbasierte Suchmaschinen weit verbreitet (die Marktanteile sind für das Jahr 2016 und stammen von Statista).

Katalogbasierte Suchmaschinen

Bei katalogbasierten Suchmaschinen wird auf einen Katalog zurückgegriffen, der im Vorfeld - in der Regel von Menschen - zusammengestellt wurde. Dabei werden interessante Seiten zusammengetragen, geordnet und eben nach beliebigen Kriterien gewichtet in einem Katalog eingetragen. Bei einer Suchanfrage wird dann nur dieser Katalog nach entsprechenden Treffern durchsucht, welche daraufhin - die hinterlegte Gewichtung beachtend - geordnet angezeigt werden. Zu dieser Art von Suchmaschinen zählen etwa spezielle Kindersuchmaschinen, die nur mehr für Kinder vorselektierte Websites durchsuchen, wie etwa:

Metasuchmaschinen

Metasuchmaschinen arbeiten nicht mit Suchindizes oder Katalogen, sondern greifen einfach auf indexbasierte Suchmaschinen zurück. Sie senden die Suchanfrage an verschiedene indexbasierte Suchmaschinen, gewichten im Anschluss daran deren Ergebnisse und geben diese dann entsprechend geordnet an den_die Suchende_n zurück. Diese Art von Suchmaschinen wird mittlerweile jedoch kaum mehr genutzt. Eine Auflistung von verschiedenen Metasuchmaschinen kann man hier finden.

Die etwas andere Suchmaschine - Wolfram Alpha

Und dann gibt es da noch spezielle Suchmaschinen, die nicht wirklich in die oberen Kategorien passen, wie etwa Wolfram Alpha. Wolfram Alpha liefert auf die Eingabe eines Suchbegriffs nicht - mehr oder weniger relevante - Seiten zu diesem Suchbegriff, sondern versucht inhaltliche Antworten zum jeweiligen Suchbegriff zu finden. Auf die Eingabe des Begriffs "Biene" erhält man also nicht unzählige Webseiten über Bienen, sondern eine Zusammenfassung an diversen Daten, die im Internet gefunden wurden. Da Wolfram Alpha also nach Antworten sucht, lassen sich somit auch andere Fragestellungen umsetzen als durch klassische Suchmaschinen, wie etwa das Lösen von Gleichungen.

Zukunft der Suchmaschinen:

In Zukunft soll man mit Suchmaschinen nicht mehr "nur" nach Informationen bzw. Seiten suchen können, die vorher von Maschinen zusammengetragen und mittels Algorithmen in eine bestimmte Reihenfolge gebracht werden. Suchmaschinen sollen zu noch viel mehr in der Lage sein. Die Ideen und Projekte reichen dabei von personalisierter Suche bis hin zur Suche nach Antworten auf alle möglichen Fragen. So hat etwa das Wolfram Language Image Identification Project das Ziel, dass man in ferner Zukunft nur mehr ein Bild hochladen muss und man dann diverse Informationen über dieses Bild erhält (was ist auf dem Bild zu sehen, etc.). Manches davon ist noch in einem sehr frühen Stadium, während anderes bereits einige Fortschritte zu verzeichnen hat. Schauen wir einmal, was letztendlich dann wirklich so umgesetzt wird, wie dies im Moment als Planungsidee oder Wunschziel existiert.

 

P.S.: Zum Stand des Wolfram Language Image Identification Project ergab ein kurzer Test von mir, dass Lebewesen zwar zumindest grob richtig beschrieben werden (Hummel, Frosch), anderes jedoch noch nicht so ausführlich beschrieben wird (die 3 Zinnen wurden lediglich mit "hill" beschrieben, ein Windpark mit Windrädern mit "machine"). Da ist man wohl noch nicht am Ende der Entwicklung angelangt. Aber wann ist dies schon jemals der Fall?

Links: