Über Wasserwellen und deren Höhe

Wer wurde nicht schon in der eigenen Kindheit von Wellen in den Bann gezogen? Das beruhigende Geräusch der Wellen, wenn diese an den Strand branden, das sanfte Schaukeln der Wellen über dem Meer, aber auch die großen Wellen, deren Kraft erst so richtig zu sehen ist, wenn sie an Land treffen, haben die Menschen wohl immer schon fasziniert. Aber was sind eigentlich Wellen, wie entstehen sie und wie hoch können Wellen werden? Im Folgenden werden wir uns diesen Fragen widmen.
Definition Wasserwellen
Laut Wikipedia handelt es sich bei Wasserwellen
"um Oberflächenwellen an der Grenzfläche zwischen Wasser und Luft oder um eine interne Welle an der Grenzfläche zwischen zwei unterschiedlich dichten Wasserschichten im isopyknischen (geschichteten) Ozean. Nach Walter Munk sind damit alle Wasserspiegelauslenkungen mit Periodendauern von Zehntelsekunden bis Stunden (Gezeitenwelle) gemeint."
(Wikipedia: Wasserwelle, abgerufen am 04.03.2024)
Entstehung
Wasserwellen entstehen immer dann, wenn die Oberfläche des Wassers eine Bewegung erfährt. Die häufigsten Gründe für die Entstehung von Wellen sind Wind, Hindernisse im Wasser (sowohl feste wie Felsen als auch fahrende wie Schiffe), die Gezeiten oder auch Seebeben.
Begriffe im Zusammenhang mit Wellen und deren Höhe
Wenn man sich mit der Höhe von Wellen beschäftigt, treten recht bald folgende Begriffe auf:
- Wellenberg: Teil der Welle, der oberhalb des Ruhewasserspiegels liegt
- Wellenkamm: höchste Auslenkung der Welle (höchster Punkt)
- Wellental: Teil der Welle, der unterhalb des Ruhewasserspiegels liegt
- Wellenhöhe: Abstand zwischen Wellenkamm und Wellenberg
Und eine Welle ist auch nicht gleich einer Welle. Im Wesentlichen unterscheidet man folgende Arten von Wellen:
- Brandungswellen: sind Wellen, die an Strandnähe brechen
- Gezeitenwellen: werden durch die Tide (Gezeiten) verursacht
- Tsunamis: werden durch Seebeben oder sehr große Massen, die ins Wasser fallen, ausgelöst; die Ausbreitungsgeschwindigkeit hängt von der Wassertiefe ab (ca. 800 km/h bei 5 km Wassertiefe); wenn Tsunamis in die Nähe von Küsten gelangen, werden sie langsamer, dafür steigt die Wellenhöhe; charakeristisch für Tsunamis ist, dass sich das Wasser vor dem Auftreffen an Land zuerst zurückzuziehen scheint bevor dann die große Welle an Land trifft
- Monsterwellen: bezeichnet sehr große Wellen, die meist durch Überlagerung von Wellen, starken Wind oder gegenläufige Strömungen entstehen
Höhe von Wellen
Die Höhe von Wellen hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa Wind oder die Überlagerung von Wellen. Die Wellenhöhe kann noch durch weitere Effekte geteigert werden, wie etwa gegenläufige Strömungen. Früher ist man davon ausgegangen, dass Wellen kaum höher als 15 Meter werden können, dies ist mittlerweile aber mehrfach widerlegt worden. So wurden etwa 2019 von einer Messboje vor Neufundland mehrere Wellen mit einer Höhe von ca. 25 Metern gemessen, wobei die höchste Welle 30,2 Meter hoch war. In Europa gilt vor allem der portugiesische Surfspot Nazare als Mekka der Wellenreiter. Kein Wunder, dass auch die größte Welle, die bisher von einem Menschen gesurft wurde, hier lokalisiert war. So surfte im Oktober 2020 Sebastian Steudtner in Nazare eine 26,21 Meter hohe Welle (bei einer angenommenen Höhe eines Stockwerks von 3m, entspräche das einem über 8 Stockwerke großen Haus).
Karten zum weltweiten Wellengang
Natürlich gibt es auch Karten, die online zur Verfügung stehen, auf denen man sich die Wellenhöhen der einzelnen Meere und Ozeane anzeigen lassen kann. Manche Angebote zeigen dabei auch die Richtung, in der sich die Wellen bewegen, Wellen von größeren Seen und Prognosen der Wellenhöhen für die nächsten Stunden/Tage an, ganz selten auch historische Daten (zumindest jene des aktuellen Tages).
Solche Angebote wären etwa:
- OpenSeaMap: Die Karten von OpenSeaMap stammen von OpenStreetMap und sind sehr detailliert; neben der Wellenhöhe sind noch diverse andere Daten einblendbar (Windstärke, Temperatur, Niederschlag, etc.); mit Prognosen für die Zukunft
- Meteoblue: schweizer Firma, Angabe von Wellenhöhe und Strömungsrichtung, zusätzlich weitere Karten verfügbar (Niederschlag, Temperatur, etc.); mit Prognosen für die Zukunft
- Unwetterradar: Anzeige von Wellenhöhen, zeigt auch einige größere Seen (z.B. Bolsenasee); Strömungsrichtung durch Animation (gewöhnungsbedürftig), weitere Karten verfügbar (Niederschlag, Termperatur, etc.); mit Prognosen für die Zukunft
- Kachelmannwetter: Anzeige von Wellenhöhen; Karte nicht sehr detailliert; weitere Karten verfügbar (Niederschlag, Termperatur, etc.)
Fazit
Nachdem wir uns jetzt ein wenig mit Wellen beschäftigt haben, bleibt noch jene Frage, die in letzter Zeit immer wieder in anderen Zusammenhängen gestellt wird: Wird das Klima extremer bzw. in diesem Fall: Werden Wellen immer höher oder werden immer öfter größere Wellen auftreten? Das ist wohl wie bei der dahinterliegenden Frage zur Klimaänderung nicht so leicht zu beantworten. Aber wenigstens wissen wir jetzt, wo wir die Wellenhöhen beobachten können, und können somit unsere eigenen Schlüsse ziehen...
Links
- de.wikipedia.org: Wasserwelle
- de.wikipedia.org: Tsunami
- de.wikipedia.org: Monsterwelle
- de.wikipedia.org: Nazare (Welle)
- map.openseamap.org: Übersichtskarte zu weltweitem Wellengang von OpenSeaMap
- unwetter-radar.de: Übersichtskarte zu weltweitem Wellengang von Unwetter Radar
- kachelmannwetter.com: Übersichtskarte zu weltweitem Wellengang von Kachelmannwetter
- meteoblue.com: Übersichtskarte zu weltweitem Wellengang von Metoblue