150. Geburtstag von Karl Landsteiner (14.6.1868)

Aufnahme des 1000 Schilling Scheines mit dem Porträt von Karl LandsteinerÖsterreichische Nationalbankcommons.wikimedia.org/wiki/File:1000_Schilling_Karl_Landsteiner_obverse.jpgCC0

Der Name Karl Landsteiner sagt vielen vielleicht gar nichts, allerdings würden ohne ihn einige vermutlich gar nicht mehr leben. Denn Karl Landsteiner war jene Person, die zuerst die Blutgruppen (zumindest 3 der 4) und dann noch den Rhesusfaktor entdeckte. Mit Hilfe dieser Erkenntnisse waren Bluttransfusionen endlich kein Lotteriespiel mehr. Aber Karl Landsteiner hat noch weitere wichtige Beiträge zur Medizin geleistet.

Jugend und Ausbildung

Karl Landsteiner wurde am 14. Juni 1868 in Baden bei Wien geboren. Nachdem sein Vater bereits starb, als Karl 6 Jahre alt war, baute er eine sehr starke Bindung zu seiner Mutter auf, die sogar so weit ging, dass ihre Todesmaske (seine Mutter starb 1915) bis zu seinem eigenen Tod in seinem Schlafzimmer hing. Seine Schulzeit verbrachte er am Wasagymnasium in Wien, wo er auch die Matura mit Auszeichnung bestand. Im Anschluss daran begann er ab 1885 mit dem Medizinstudium an der Universität Wien, das er 1891 abschloss, woraufhin er 5 Jahre in unterschiedlichen Laboratorien (Zürich, Würzburg, München) verbrachte. Im Jahr 1896 kehrte er dann nach Wien zurück, beendete zuerst seine praktische Ausbildung an der 1. Chirurgischen Klinik ehe er sich als Assistent von Max von Gruber wieder der Theorie widmete. 

Seine Forschung

Karl Landsteiner beschäftigte sich in seinen Forschungen zu Beginn vornehmlich mit Antikörpern und der Kinderlähmung. Die Forschungen über die Kinderlähmung gemeinsam mit Erwin Popper führten zur Erkenntnis, dass es sich bei der Kinderlähmung um eine infektiöse Krankheit handelt. Ein Meilenstein in der Bekämpfung dieser Krankheit, dem noch weitere bahnbrechende Erkenntnisse folgen sollten, für die Landsteiner heute berühmt ist. Denn Landsteiner war jener Forscher, der zuerst und als Erster knapp nach der Jahrhundertwende die Blutgruppen A, B und 0 (die er ursprünglich C nannte) entdeckte (die Blutgruppe AB wurde erst etwas später und auch nicht von ihm entdeckt), eher er in den 1940er Jahren noch den Rhesusfaktor entdeckte.

Der Weg ins Ausland

Den Rhesusfaktor entdeckte Landsteiner allerdings nicht mehr in Wien, da ihn die allgemeine Lage und die Perspektivlosigkeit für Akademiker in Österreich nach dem Ersten Weltkrieg zur Auswanderung zwangen. Sein Weg führte ihn dabei über Den Haag (1919-1922) nach New York, wo er ab 1922 eine Stelle an der Rockefeller University annahm. In New York verstarb Karl Landsteiner auch am 26.Juni 1943 an den Folgen eines Herzinfarkts, den er - nicht verwunderlich bei seinem Tatendrang - zwei Tage vorher mitten in der Arbeit erlitt.

Im Ausland hoch geehrt, in Österreich lange vergessen

Die Forschungen von Karl Landsteiner brachten ihm im Ausland rasch hohe Ehrungen ein, u.a auch die Aufnahme in die National Academy of Science im Jahr 1932 und den Medizinnobelpreis des Jahres 1930. Aber während er im Ausland bereits zu Lebzeiten hoch dekoriert wurde, dauerte es lange, bis Landsteiner auch in Österreich einigermaßen zu Anerkennung kam. So dauerte es etwa bis in die 1960er Jahre, ehe an der Universität Wien eine Gedenktafel an Karl Landsteiner im Arkadenhof angebracht wurde. Da passt es auch, dass sein Portrait zwar die 1000 Schillingscheine zierte, diese aber der letzten Serie vor der Einführung des Euro entstammten und somit nur für den bescheidenen Zeitraum von 1997 bis 2002 gültig waren. Karl Landsteiner selbst litt unter der aus seiner Sicht Missachtung von Seiten seines Heimatlandes, fühlte er sich doch zeitlebens Österreich verbunden.

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