Citizen Science Award 2023: Volksschule Arzl aus Tirol gewinnt am Young-Science-Kongress

VS Arzl Preisverteilung Citizen Science Award 2023Martin Hörmandingerhttps://www.apa-fotoservice.at/galerie/34650Copyright OeAD/APA-Fotoservice/Hörmandinger

Insgesamt acht Citizen-Science-Projekte aus den Bereichen Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften luden von 1. April bis 31. Juli engagierte Schulklassen, Einzelpersonen und Familien österreichweit zum Mitforschen ein. Die Citizen Scientists konnten dabei u.a. Dialektwörter transkribieren, die Plastik-Belastung von landwirtschaftlichen Böden und im Hochgebirge dokumentieren und die Feinstaubbelastung messen.

Mit dabei beim Citizen Science Award 2023 war die Volksschule Arzl aus Tirol. Diese hat sich für das Forschungsprojekt „PLASTIC.ALPS“ entschieden, fleißig daran geforscht und letztendlich als einzige Volksschule in Österreich den Citizen Science Award 2023 gewonnen.

Die Volksschulklasse 3a aus Arzl arbeitete - mit Hilfe und großem Engagement ihrer Klassenlehrerin Brigitte Wolf - drei Monate lang an dem Projekt und hatte mit 3001 Spotz auf der App DreckSpotz auf Plastik im Hochgebirge aufmerksam gemacht. Der Fokus des Projekts „PLASTIC.ALPS“ war es Müll zu spotten, zu dokumentieren und dann auch mitzunehmen. Mithilfe der DreckSpotz-App erfassten die Volksschüler:innen das Ausmaß der Plastik-Belastung vom (Hoch)gebirge in den Alpen. Ziel war es, das Bewusstsein der Bevölkerung für die Plastik-Belastung zu schärfen und dazu anzuregen, den eigenen Plastik-Konsum zu reduzieren.  Die Volksschulkinder in Arzl sind eindeutig keine "Dreckspotzen" und haben durch große Arbeit ihren Gewinn des Citizen Science Awards sehr verdient.

Nicht nur die Volksschule Arzl nahm an dem Citizen Science Award 2023 teil. Von 1. April bis 31. Juli forschten rund 165 Schulklassen und somit über 3.300 Schüler:innen, sechs Familien und knapp 50 Einzelpersonen bei acht Citizen-Science-Projekten mit. 2023 konnten erstmals auch Familien generationenübergreifend in einer eigenen Kategorie mitforschen. 22 Schulklassen, eine Familie und zwei Einzelpersonen wurden für ihr Engagement von Bundesminister Martin Polaschek (BMBWF) und OeAD-Geschäftsführer Jakob Calice mit den begehrten Citizen Science Awards ausgezeichnet.

Folgende Schulen zählen zu den Preisträgern:

  • Aus Wien: TGM (Technologisches Gewerbemuseum), GRg 17 Parhamergymnasium, RG Feldgasse, HTLW13 Bergheidengasse, BRG6 Marchettigasse
  • Aus der Steiermark: HLW FSB Weiz, KLEX Klusemann extern
  • Aus Oberösterreich: MINT-MS Wartberg, HAK Lambach, Adalbert Stifter Gymnasium/ORG der Diözese Linz, PTS Urfahr
  • Aus Niederösterreich: BG/BRG Stockerau, NÖMS Schwechat-Schmidgasse
  • Aus Kärnten: HBLA Pitzelstätten
  • Aus dem Burgenland: BG BRG BORG Oberpullendorf
  • Aus Salzburg: Fachschule Holztechnikum Kuchl
  • Aus Tirol: VS Arzl
  • Aus Vorarlberg: BG Dornbirn


Die Gewinner-Klassen erhielten vom BMBWF Geldpreise von bis zu 1.000 Euro für die Klassenkassa. OeAD-Geschäftsführer Jakob Calice betont:

Erstmals sind Schulen aus allen Bundesländern am Citizen Science Award vertreten. Der große Erfolg des Awards liegt unter anderem darin, dass er Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen für Forschung und Wissenschaft begeistern kann. Die Projektleiter/innen erhalten wiederum durch die Mitarbeit der Citizen Scientists einen neuen Blick auf ihren Forschungsgegenstand. Das ist das Einzigartige am Citizen Science Award: Es treffen Wissenschaft, Schule und Gesellschaft in einer für alle Teilnehmenden gewinnbringenden Beziehung zusammen.

Es wurden für die acht Citizen-Science-Projekt viele interessante Fragen gestellt und erforscht. Wie entsteht ein Dialektwörterbuch? Auf welchen Wegen gelangt Plastik in die Umwelt? Und wie können Schülerinnen und Schüler Werbung in Instagram-Posts als solche erkennen? Diese und weitere spannende Fragen beantworteten Forscherinnen und Forscher den über 600 anwesenden Personen beim 2. Young-Science-Kongress am 19. Oktober. Die Veranstaltung fand heuer erstmals in Kooperation von OeAD und dem Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg statt. Höhepunkte der Veranstaltung waren die Verleihungen der Citizen Science Awards und des Young Science Inspiration Award durch Bundesminister Martin Polaschek (BMBWF) und OeAD-Geschäftsführer Jakob Calice.

Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister Martin Polaschek ist zuversichtlich:

Es ist ermutigend zu sehen, mit welch großem Enthusiasmus hier Schülerinnen und Schüler sowie Bürgerinnen und Bürger unterschiedlichen Alters und mit den verschiedensten gesellschaftlichen Hintergründen mitforschen und aktiv an wissenschaftlichen Prozessen mitwirken. Durch diese aktive Einbindung wird Wissenschaft für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer greifbar und begreifbar. So schaffen wir Transparenz und ermöglichen einen unmittelbaren Zugang zur Wissenschaft, was wiederum das Vertrauen in wissenschaftliche Erkenntnisse stärkt.

Young Science Inspiration Award

Verliehen wurde auch der Young Science Inspiration Award. Mitmachen konnten alle Jugendlichen, die ihre Vorwissenschaftliche Arbeit (AHS) oder Diplomarbeit (BHS) über ein Thema, das auf der Young-Science-Themenplattform vorgeschlagen wurde, geschrieben haben. Schüler/innen, die diese Plattform genutzt haben, können ihre fertigen Arbeiten jährlich bis 30. April für den Young Science Inspiration Award einreichen. Dieses Jahr gab es 34 Einreichungen, davon enthielten 13 einen inspirierenden oder innovativen Aspekt für Forscher/innen. Eine Jury wählte daraus zwei Vorwissenschaftliche Arbeiten und eine Diplomarbeit für das Finale aus. Diese Jugendlichen hatten beim Young-Science-Kongress auf der Bühne vier Minuten Zeit, um das Publikum von ihren Arbeiten zu überzeugen.  

Ausblick 2024

Im Jahr 2024 kann wieder beim Citizen Science Award mitgeforscht werden – diesmal sind Schulen, Einzelpersonen, Familien und erstmals auch Jugendgruppen eingeladen, an den Projekten mitzuarbeiten und Preise zu gewinnen. Die ausgewählten Projekte sind ab Februar 2024 auf der Young-Science-Webseite des OeAD abrufbar. Die Verleihung wird am 24. Oktober 2024 in Kooperation mit der KPH Wien/Krems am Campus Wien-Strebersdorf stattfinden.
Und auch Schüler:innen, die die Young-Science-Themenplattform des OeAD für ihre Vorwissenschaftliche Arbeit oder Diplomarbeit nutzen, können wieder bis 30. April für den Young Science Inspiration Award einreichen. 

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