300 Jahre Freimaurerei

Tiroler Bildungsservice - TiBS - Mi., 08.02.2017 - 15:11
Zirkel und WinkelVon Fotografie von Hans-Joachim Naber ( Hajo.Naber@gmx.de ) - gemeinfrei - first published at the German Wikipedia projectcommons.wikimedia.org/w/index.php?curid=526029Gemeinfrei

Vor langer Zeit, im Mittelalter, schlossen sich die Dombaumeister in Zünften zusammen, die sie Bauhütten (in England Lodges und in Frankreich Logen) nannten. Sie tauschten ihre Erfahrungen aus, gaben ihr Wissen weiter und nannten einander Brüder.

Das Ergebnis ihrer Arbeit sind die wunderschönen romanischen und gotischen Kathedralen in Europa und Britannien.
Vor allem in England machten sich die Zunftmitglieder nicht nur Gedanken über die Baukunst, sondern auch darüber, wie eine bessere Welt "gebaut" werden könnte. So entwickelten sich die Logen immer mehr zu Zentren des Nachdenkens.

1717, vor 300 Jahren, wurde in London die erste Großloge der Welt gegründet. Auch wenn die Freimaurerei genau genommen älter ist, gilt das Jahr 1717 als ihr symbolisches Gründungsdatum.

Kathedrale von ElyAnton Prockbilder.tibs.at/node/31630CC BY-NC-SA 3.0 AT

In Österreich entstanden unter der Ära Maria-Theresias nach englischem Vorbild erstmals Logen. Die Mitglieder waren Baumeister, Gelehrte, Kleriker oder Künstler wie Wolfgang Amadeus Mozart. In der Metternichzeit wurde das Freimaurertum im Habsburgerreich verboten, freimaurerische Ideen konnten sich nur in Westeuropa und Amerika weiterhin frei entwickeln. Erst mit Ende des 19. Jh. entstanden in der Monarchie wieder Logen, die von den diktatorischen Systemen des 20. Jh. abermals verboten wurden.

Nach Ende des 2. Weltkriegs verschob sich das freimaurerische Ziel, am Bau einer besseren Welt mitzuarbeiten, von Projekten wie Armenspeisungen oder dem Bau von Kinderheimen mehr in das persönliche Leben der Brüder. Heute geht es den Freimaurern um die Arbeit an sich selbst, um ihre Persönlichkeitsbildung.

"Freimaurerei ist ein Programm zur Selbstoptimierung. Es unterstützt die Brüder bei der Entwicklung ihrer Persönlichkeit und ihrer sozialen Kompetenz; oder etwas altmodisch ausgedrückt: ihrer Herzensbildung. Das Ziel ist mehr Empathie, mehr ‚Intelligenz des Herzens’. So etwas ist ganz allein im stillen Kämmerlein nicht leicht möglich. In einer Gemeinschaft geht es besser."

Quelle: https://freimaurerei.at/wir-freimaurer/

Die Brüder treffen sich daher in regelmäßigen Abständen zu sogenannten Logenarbeiten, die einem alten festgelegten Ritual folgen.

Verwendete Quelle:
freimaurerei.at

Weblinks: