Die Lichtbringerin Santa Lucia
Der Name "Lucia" wird von dem lateinischen Wort „lux“ also Licht abgeleitet und so trifft es sich in diesem Jahr, dass der dritte Adventsonntag auf den Namenstag der Heiligen Lucia - der Leuchtenden - fällt.
Brauchtum
Die „Santa Lucia“ Festlichkeiten sind vor allem als schwedische Traditionen bekannt.
Am Morgen des 13. Dezembers zieht die älteste Tochter des Hauses ein weißes Gewand an, bindet sich ein rotes Band um die Mitte und bringt den Eltern nicht nur „lussekatter“ (Luciakatzen – ein Hefegebäck, welches mit Safran und Rosinen verfeinert wird) und „glögg“ (ein glühweinähnliches Getränk mit Mandeln und Rosinen), sondern auch das Licht ans Bett. Die verkleidete Lucia trägt einen Kranz mit brennenden Kerzen am Kopf. Anschließend wird gemeinsam gesungen.
In Kindergärten, Schulen und Vereinen wird die Tradition ebenfalls groß geschrieben und die Mädchen verkleiden sich als Lichtbringerin.
Gekrönt wird das Lichterfest mit der Luciaprozession. Ein junges Fräulein wird auserkoren, die Heilige zu verkörpern. Begleitet wird es von den „tärnor“ (Brautjungfern) und den „stjärngossar“ (Sternenjungen).
Für die schwedischen Mädchen ist es eine große Ehre, das Amt der Lichterkönigin übernehmen zu dürfen.
Wintersonnenwende
Bis zur Einführung des modernen Kalenders 1735, fiel der Namenstag der Heiligen Lucia auf den Tag der Wintersonnenwende. Somit brachte die junge Dame mit dem Kerzenkranz nicht nur Licht in die finsterste Jahreszeit, sondern auch in den finstersten Tag. Diese Zeit kann in bestimmten Landstrichen Schwedens sehr dunkel werden. In der Hauptstadt Stockholm lässt sich unser Zentralgestirn zur Wintersonnenwende nur sechs Stunden lang blicken. In anderen Teilen, wie Lappland, ist die Sonne gar nicht zu sehen.
Zudem feiert man das Luciafest als Gegenstück zur Sommersonnenwende.
Santa Lucia von Syracus
Doch wo wurzeln die Traditionen, die an diesem Festtag gepflegt werden und was hat es eigentlich mit diesem Lichterkranz auf sich?
Wahrscheinlich bezieht man sich hier auf Santa Lucia von Syracus, welche vermutlich Anfang des 4. Jahrhunderts in Sizilien gelebt hat. Es gibt einige überlieferte Geschichten und Legenden, rund um die Lichterkönigin.
Lucia sollte verheiratet werden, doch die junge Dame hatte andere Pläne. Die Christin wollte ihr Leben den Lehren Christi widmen.
Sie überredete ihre Mutter, die Verlobung zu lösen und Lucia versorgte mit ihrem Erbe, das eigentlich als Mitgift gedacht war, die armen Mitgläubigen, die sich in den Höhlen unter der Stadt versteckten.
Um mehr Körbe tragen zu können, und sich in dem Tunnelsystem trotzdem nicht zu verlaufen, setzte sich Lucia einen Kranz mit Kerzen auf den Kopf, damit sie auch im Dunkeln etwas sehen konnte.
Der verschmähte Verlobte ließ diese Kränkung aber nicht auf sich sitzen. Er klagte Lucia als Christin an. Diese sollte daraufhin bestraft werden. Doch weder tausend Männer, noch ein Ochsengespann konnten sie von der Stelle bewegen. Schlussendlich starb sie durch einen Schwertstich den Märtyrertod. Die roten Bänder, welche sich die schwedischen Mädchen um den Bauch binden, sollen daran erinnern.
Auch wenn es fraglich ist, ob die Legenden stimmen, und das Ende sehr tragisch ist, so ist es doch eine schöne Tradition und jeder und jede sollte sich überlegen, wie er oder sie ein bisschen Licht in die vorweihnachtliche Zeit bringen kann.
Links:
Lussekatter Rezept: https://schweden-tipp.de/recipe/lussekatter-schwedisches-weihnachtsgebaeck/
Glogg Rezept: https://schweden-tipp.de/gloegg-schwedischer-gluehwein/
Quellen:
Schweden-Tipp: https://schweden-tipp.de/luciafest-santa-lucia/
Religionen entdecken: https://www.religionen-entdecken.de/lexikon/l/lucia