Raddampfer
Versuche zum Einsatz von Schaufelrädern in der Schifffahrt gab es schon im antiken Rom, in einer römischen Kriegsschrift aus dem vierten Jahrhundert nach Christus wird der Antrieb der Schiffsräder durch Ochsen beschrieben. Umgesetzt wurde diese Idee erstmals in China. Die chinesische Flotte verwendete Schaufelradboote zur Bekämpfung der Piraten auf dem Yangtsekiang.
Im Dampfmaschinenzeitalter begann der Bau von Raddampfern, an denen die Räder seitlich oder am Heck des Schiffes angebracht sind. Solche Schaufelräder haben einen Durchmesser von bis zu mehreren Metern. Der amerikanische Raddampfer war am Mississippi River und anderen Flüssen unterwegs und konnte mit seinem flachen Rumpf auch seichte Gewässer mit Sandbänken befahren. Heute dienen Schiffe wie die Mississippi Queen als Touristenattraktion. Eine Fahrt auf ihr kann in die Welt der Abenteuer von Tom Sawjer und Huckleberry Finn entführen.
In Europa setzten sich die Seitenraddampfer durch. Es gibt heute noch Raddampfer auf vielen großen Flüssen und Seen. Beispielsweise betreibt die Sächsische Dampfschifffahrt in Dresden die weltälteste Raddampferflotte mit neun historischen Schiffen, die bestückt sind mit den ältesten im Einsatz befindlichen Dampfmaschinen der Welt.
Auch auf den Seen der Schweiz findet man Raddampfer, etwa am Genfersee den Raddampfer Montreux, der zwischenzeitlich mit Diesel betrieben wurde und seit 2001 wieder mit der Kraft einer Dampfmaschine fährt.
Der letzte aktive Hochsee-Schaufelraddampfer fährt in Schottland unter dem Namen Waverley.
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