Lenins Reise nach Russland im plombierten Zug
Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin, lebte im Frühjahr 1917 vor dem weltgeschichtlichen Ereignis der Russischen Oktoberrevolution in der Schweiz. Die Februarrevolution war gescheitert. Sie war war für Lenin und seine Genossen kurzfristig Erfüllung, doch bald darauf Enttäuschung. Daher wollte Lenin um jeden Preis zurück nach Russland gelangen. In einem plombierten Zug wurde die Reise über Deutschland, Schweden und Finnland nach Russland realisiert.
In literarisch verdichteter Form stellt der Dichter Stefan Zweig in seiner historischen Miniatur "Der versiegelte Zug" die Reise dar, die Lenin im April 1917 unternahm.
Diese für die Weltgeschichte folgenschwere Zugfahrt beurteilt der Dichter so:
„Millionen vernichtender Geschosse sind in dem Weltkrieg abgefeuert worden, die wuchtigsten, die gewaltigsten, die weithintragendsten Projektile von den Ingenieuren ersonnen worden. Aber kein Geschoß [sic!] war weittragender und schicksalsentscheidender in der neueren Geschichte als dieser Zug, der, geladen mit den gefährlichsten, entschlossensten Revolutionären des Jahrhunderts, ... von der Schweizer Grenze über ganz Deutschland saust, um in Petersburg zu landen und dort die Ordnung der Zeit zu zersprengen.“
Quelle: Stefan Zweig: Sternstunden der Menschheit, Frankfurt am Main, 1971. Fischer Taschenbuch 595, ISBN 3 436 00591 6 / S. 179
Die Oktober-Revolution von 1917 verwandelte das Zarenreich Russland in einen kommunistischen Staat. Die Bolschewiken übernahmen die Macht und mit dem Umbruch gelang es den Revolutionären, die marxistischen Theorien einer klassenlosen Gesellschaft für Russland in die Praxis umzusetzen. Lenin ist als Gründer der Sowjetunion in die Geschichte eingegangen.
Im Bild ist die Lokomotive des versiegelten Zuges, mit dem Wladimir Iljitsch Uljanow Sankt Petersburg erreichte, dargestellt.
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