Start des World Wide Web im März vor 30 Jahren im CERN

Tiroler Bildungsservice - TiBS - So., 17.03.2019 - 16:30
CERNMark Williamsonhttps://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3246322CC BY-SA 4.0

Die Abkürzung CERN kommt vom Rat, der die Organisation gegründet hat: Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire (Europäischer Rat für Kernforschung). Die offizielle Bezeichnung ist European Organization for Nuclear Research / Organisation Européenne pour la Recherche Nucléaire, Arbeitssprachen sind Englisch und Französisch.

CERN befindet sich nahe bei Genf, große Teile der unterirdischen Versuchsanlagen liegen auf französischem Gebiet, gehören aber administrativ zur Schweiz. Aufgrund eines Abkommens zwischen der Schweiz und Frankreich gilt auf dem Gelände des internationalen Forschungszentrums kein nationales Recht.

In der Forschungseinrichtung CERN werden die fundamentalen Wechselwirkungen zwischen Elementarteilchen erforscht. Die Teilchen werden mit den weltweit größten Teilchenbeschleunigern auf fast Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und zur Kollision gebracht. Dadurch werden neue Teilchen erzeugt, wie sie beim Urknall existiert haben. Im Juli 2012 wurde aller Wahrscheinlichkeit nach das Higgs-Boson entdeckt, es ist genau 0,0000000000000000000000001 Sekunde sichtbar, bevor es zerfällt. Nach diesem Teilchen wurde in CERN jahrzehntelang gesucht.

"Nebenprodukt" WWW
Als "Nebenprodukt" ist 1989 aus einem CERN-Projekt das World Wide Web entstanden. Der Physiker und Informatiker Sir Timothy John Berners-Lee hat die Hypertext Markup Language entwickelt, die erste HTML-Version erschien 1992.

Anlässlich der 30-Jahr Feier des WWW gibt es nicht nur Grund zum Feiern, meint der Erfinder der Hypertext Markup Language: Die Organisation CERN habe immer Forschung zum Nutzen der Allgemeinheit betrieben, die Erfindung der HTML wurde der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Dass heute Daten von Nutzern durch Konzerne wie Google oder Facebook kommerziell ausgeschlachtet werden, sei nie geplant gewesen. 
Tim Berners-Lee warnt vor solchem Datenmissbrauch und hat bereits im vergangenen Herbst erstmalig sein Projekt Solid vorgestellt, mit dem es Nutzern möglich sein soll, ihre Daten eigenständig zu verwalten, um damit ihre Privatsphäre zu schützen.

Verwendete Quellen:

Weblinks: