Classcraft - ein Motivationsgame

Screenshot classcraft (K.Kuba/22.1.2019)www.classcraft.comwww.classcraft.comCreative Commons BY-NC-SA 3.0 AT

Classcraft ist eine hervorragende Methode erwünschtes bzw. unerwünschtes Verhalten in der Schule sichtbar zu machen und die Motivation der Schüler_innen zu steigern. Seine dem Game World of Warcraft nachempfundene Oberfläche kommt aus der Lebenswelt der Jugendlichen und spricht sie auch optisch an.

Classcraft gibt es in einer kostenpflichtigen Pro-Variante, aber auch in der Basisversion stehen genügend Einsatzmöglichkeiten zur Auswahl. Um einen reibungslosen Ablauf garantieren zu können, benötigt nur die Lehrperson einen Computer. Für die Schüler_innen zeigt sich das Ergebnis auf der interaktiven Tafel.

Zu Beginn gilt es, die Klasse anzulegen. Hier können auch Nicknames oder einfach die Vornamen verwendet werden. Außerdem muss man das entsprechend erwünschte Benehmen (z.B. Tafel löschen, dem Mitschüler helfen, Unterrichtsmaterialien in Ordnung haben ...) bzw. die  inakzeptablen Verhaltensweisen (z.B. Hausübung vergessen, Unterschrift nicht erbracht, Gewalt gegen Mitschüler ...) festlegen.

Die Belohnung für motiviertes Agieren in der Klasse erfolgt durch sogenannte Erfahrungspunkte (XP). Wenn man genügend davon gesammelt hat, bewirken diese ein Aufsteigen in das nächste Level. Sanktioniert wird schlechtes Benehmen durch die sogenannten Lebenspunkte (HP). Teamfördernd wirkt, dass sich Gruppenmitglieder gegenseitig mit Punkten aushelfen können. Wichtig ist auch, dass nicht nur kognitive Leistungen, sondern auch soziale Leistungen beurteilt werden.

Die Teams sollten sich aus leistungsstarken und leistungsschwachen Schüler_innen zusammensetzen. Jedem Teammitglied wird eine entsprechende Figur (Magier_in, Heiler_in oder Krieger_in) zugeordnet. Diese Figur kann auch nach den Vorlieben des Schülers konfiguriert werden: Hautfarbe oder Power dürfen sich die Spieler selbst aussuchen.

Andere nützliche Werkzeuge sind zum Beispiel "The Wheel of Destiny", das "Rad des Schicksals" (wählt zufällig Spieler oder Gruppe) oder die "Riders of Vay", die "Reiter von Vay", die Auswahl von Zufallsereignissen.

Sehr ansprechend finde ich auch, dass man sich im Falle des totalen Lebenspunkteverlusts gemeinsam sinnvolle Sanktionen überlegen kann: alleiniger Klassenordnerdienst, Abhalten eines Kurzreferats, Klasse mit Kuchen versorgen oder auch ein Aussetzen der Strafe. Ausgewählt wird die Sanktion dann mittels Zufallsgenerator.

Ebenfalls per Zufallsgenerator kann ein sogenanntes Klassenereignis gewählt werden. Hier sind der Fantasie des Spielleiters keine Grenzen gesetzt. Ob es sich um ein Kurzreferat, das Rezitieren eines Gedichts, einen Wissensbattle handelt, entscheidet der Lehrer vorher. Und darf in Anschluss seine Hände in Unschuld waschen, denn die Auswahl trifft der Computer!

Neugierig geworden? Dann kann dieses Video in englischer Sprache eventuell Lust auf mehr machen.

Redaktionsbereiche / Schlagworte:

E-Learning