Google Earth Version 9

Bild eines Globus (Europa und Afrika), mit einer Unterteilung durch ein Gittermustergeraltpixabay.com/de/globus-erde-welt-globalisierung-895580CC0

Google Earth ist bei vielen sehr beliebt. Will man nur kurz eine etwaige Urlaubsdestination auskundschaften um sich einen Überblick darüber zu verschaffen oder zu den bekanntesten und schönsten Gegenden der Erde reisen ist Google Earth oft die erste Wahl. Seit April 2017 gibt es jetzt eine neue Version von Google Earth (Version 9), die allen Interessierten kostenfrei zur Verfügung steht. Diese grundlegend überarbeitete Version bietet auch zahlreiche neue Funktionen, die im folgenden kurz vorgestellt werden sollen.

Vom Programm zur Browseranwendung

Google hat die neueste Version von Google Earth nicht mehr als eigenständige Programmversion veröffentlicht, sondern als Webapplikation für Browser. Es muss somit nichts mehr installiert werden um Google Earth nutzen zu können und damit müssen dann natürlich auch keine Updates mehr eingespielt werden. Das Starten des Browsers und die Eingabe der richtigen Adresse (einfach nach Google Earth suchen - die Adresse kann man dann nicht mehr verfehlen) genügen. Vorausgesetzt man verwendet Google Chrome als Browser, denn dies ist im Moment der einzige Browser, der unterstützt wird - andere sollen laut Google aber noch folgen. Alternativ kann die neueste Version auch mit der entsprechenden Androidapp genutzt werden. Wer für die Nutzung von Google Earth weder auf Google Chrome noch auf Android zurückgreifen möchte, kann nach wie vor eine Desktopversion von Google Earth herunterladen und diese dann installieren. Dabei gibt es 2 Versionen (normal und pro mit ein paar zusätzlichen Funktionen) - beide kostenlos allerdings nur in der Version 7 vorhanden.

Neue Funktionen

Was sind jetzt diese neuen Funktionen, mit denen Google die Version 9 von Google Earth den Anwender_innen schmackhaft machen will?

  • Indirekt formulierte Suchanfragen: Neben direkten Suchanfragen (genaue Adresse, bestimmtes Museum, genaue Koordinaten, etc.) kann man jetzt auch indirekte Suchanfragen stellen, wie etwa "Hauptstadt von Österreich".
  • Wissenskarten: Wenn vorhanden, stellt Google Earth auch automatisch Informationen zu Orten und Gebäuden in Form von Wissenskarten zur Verfügung. Die Informationen stammen dabei aus Wikipedia.
  • Objekte in 3D umkreisen: Es ist auch möglich bestimmte herausragende Objekte in 3D zu umkreisen, wie etwa den Eiffelturm in Paris.
  • Voyager: Mit der neuen Funktion Voyager kann man ausgewählte Gebiete der Erde auf mehr oder weniger eigene Faust erkunden bzw. erleben. Von einer Safari über die Besichtigung des Grand Canyon per Google Street View bis hin zu Videos, die einem die Wunder der Natur näher bringen sollen, ist hier vieles dabei um sich stundenlang in fremde Welten zu vertiefen.
  • Suche auf gut Glück: Wer nicht weiß, was man alles besichtigen könnte oder wo man am Besten anfangen soll, wird mit dieser Funktion eine Freude haben. Denn die Suche auf gut Glück macht genau das was ihr Name schon vermuten lässt: Sie bringt einen zu irgendeiner Sehenswürdigkeit oder einem interessanten Gebiet irgendwo auf der Erde und ermöglicht somit das Entdecken von Gegenden, die einem nicht so geläufig sind und nach denen man sonst wohl eher nicht gesucht hätte.

(Zur Zeit) nicht vorhandene Funktionen

So wie es schaut wurden einige Funktionen (noch) nicht in der Version 9 umgesetzt. So vermisst man etwa die Funktion "Historische Bilder", die einem ermöglicht Karten eines Gebietes aus unterschiedlichen Zeiten zu betrachten und somit Entwicklungen nachvollziehen zu können.

Fazit

Der Schritt Google Earth als Webapplikation anzubieten macht aus meiner Sicht durchaus Sinn auch wenn einige spezielle Zusatzfunktionen und Zusatzprogramme für Google Earth (etwa Collect Earth) jetzt nicht mehr oder vielleicht auch nur noch nicht zur Verfügung stehen. Wobei schon zu hoffen wäre, dass zumindest die ein oder andere Funktion des alten Google Earth wieder integriert wird, wie etwa die historischen Bilder. So oder so steht Google Earth ab sofort immer und überall zur Verfügung, wenn man eine Internetverbindung hat und Google Chrome bzw. die Androidapp verwendet - und zwar immer in der aktuellsten Version, ganz ohne Updates. Dass Google Earth dabei nicht für jeden Browser angeboten wird, ist zwar schade, aber noch lange kein Problem, sind auf den meisten Geräten ja ohnehin mehrere Browser installiert und Chrome ist in der Regel einer davon. Die neuen Funktionen kamen mir jetzt teilweise nicht ganz so neu vor. 3D Ansichten gibt es schon länger, wenngleich vielleicht nicht so detailgetreu und das was jetzt unter Voyager integriert wurde, gab es vorher zum Teil schon unter Google Street View. Aber jetzt ist alles direkt in Google Earth eingebettet, was sicher kein Nachteil ist. Insgesamt fällt für mich das Fazit somit positiv aus, unabhängig davon ob Google Earth noch für andere Browser adaptiert wird oder nicht. Aber die historischen Bilder würde ich mir dennoch wieder wünschen.

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