Chatprotokolle löschen: so geht's!
Vorneweg: es gibt viele sichere Wege beruflich zu kommunizieren. Im schulischen Bereich zählen der TSNmail-Dienst wie auch das TSNmeeting dazu.
Virtuelle Kommunikation hinterlässt jedoch Datenspuren und diese können mitunter nach einer vermeintlichen Entfernung sehr leicht wiederhergestellt werden.
Denn auch wenn Daten vom Gerät gelöscht werden, sind sie in den (bei iPhones automatisch erstellten) Backups noch lange zu finden.
Dies freut Computerforensiker. So nennt man Spezialisten, die sich auf die Wiederherstellung gelöschter Daten verstehen. Zudem sind Daten am Handy erst dann vollkommen weg, wenn der durch die Löschung frei gewordene Speicherplatz wieder überschrieben wird.
Die Kommunikation über WhatsApp ist (im schulischen wie beruflichen) Bereich gänzlich abzulehnen. Datenschutzexperten sehen das Problem vor allem in der Tatsache, dass WhatsApp auf die Daten der Kontakte zugreift und auf die Server des Mutterkonzerns Facebook hochlädt.
Werden WhatsApp-Daten auf dem Smartphone gelöscht, sind diese durch die regelmäßigen Backups nämlich nur augenscheinlich verschwunden.
Im IOS-Betriebssystem muss man zum Löschen des Backups in die Geräteeinstellungen und anschließend auf den Namen bzw. auf „iCloud“ -> „iCloud“ -> „Speicher verwalten“ -> „WhatsApp Messenger“ und dann auf „Daten löschen“. Hierbei werden alle Daten des Backups inklusive Fotos und Videos gelöscht.
Für Android benötigt man dafür einen Dateimanager. Hier sollte es einen Ordner „WhatsApp“ geben. Dort befindet sich ein Ordner mit dem Namen „Backups“. Löschst man diesen, werden alle Backups von WhatsApp gelöscht. Alle versandten Bilder und Videos bleiben jedoch erhalten. Diese findet man im Ordner „WhatsApp“ -> „Media“.
Die einfachste Möglichkeit dieses Sicherheitsrisiko zu umgehen ist das Ausweichen auf einen anderen Messenger-Dienst.
Signal: Verschwindende Nachrichten
Der Open-Source-Messenger Signal ist für seine Datensparsamkeit bekannt und kostenlos. Zudem können abhörsichere Telefon-Gespräche geführt werden Mit einem Klick auf das Profilbild des Users findet sich in den Einstellungen unter "Datenschutz" zudem die Funktion "Verschwindende Nachrichten". Diese können sehr stringent sein: Unterhaltungen verschwinden dann bereits nach wenigen Sekunden.
Allerdings können sich User:innen niemals sicher sein, ob der Kommunikationspartner nicht doch Screenshots der Unterhaltung macht oder die Funktion "Verschwindende Nachrichten" überhaupt aktiviert hat.
Threema: Fokus auf Privatsphäre
Threema ist ein Instant-Messaging-Dienst aus der Schweiz. Alle Daten werden ausschließlich auf dem Gerät gespeichert. Die Server dazu stehen ebenfalls in der Eidgenossenschaft. Nachrichten werden jedoch nicht automatisch gelöscht, erst ein Aktivieren der Schaltfläche bestätigt das Entfernen vom Gerät.
Die geringe Reichweite bzw. die kleine Zahl der User:innen könnte da ähnlich wie beim russischen Messenger-Dienst Telegram ein Problem sein.
Saferinternet warnt zudem davor, allzu private Nachrichten über Messenger-Dienste auszutauschen. Die sicherste Maßnahme um peinliche Chatverläufe zu verhindern ist die Datenvermeidung!