Das Kratzen und Kleben hat ein Ende - die digitale Autobahnvignette

Bild mit allen österreichischen Autobahnvignetten von 1997 bis 2011Thomas R. Schwarzde.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Vignetten_1997-2011.jpg&filetimestamp=20120204192808&CC0

Alle Jahre wieder: zuerst die alte Vignette abkratzen und dann die neue Vignette aufkleben. Aber das kann jetzt ein Ende haben, wenn man will. Denn ab jetzt gibt es die österreichische Autobahn- vignette, die zur Nutzung der österreichischen Autobahnen berechtigt, auch in einer digitalen Version. Ganz ohne Kratzen und Kleben und sogar mit einem Mehrwert.

Einführung der Vignette

Wissen Sie seit wann auf österreichischen Autobahnen eine Nutzungsgebühr eingehoben wird? Nein? Seit 1997. Und seit diesem Zeitpunkt mussten alle Fahrzeughalter zum Nachweis, dass die entsprechenden Gebühren gezahlt wurden, eine Vignette auf ihrer Windschutzscheibe anbringen. Der Preis änderte sich zwar nicht immer jährlich, wurde aber doch regelmäßig angepasst - sprich erhöht, die Farbe änderte sich jährlich - was je nach persönlichem Geschmack ein Gewinn sein konnte oder eben auch nicht, aber eines blieb immer gleich.

Anbringung der Vignette

Die Vignette musste innen auf die Windschutzscheibe geklebt werden. Dabei war einerseits die Position vorgeschrieben (hinter dem Spiegel oder auf der linken Seite der Windschutzscheibe aber keinesfalls im Tönungsstreifen) und andererseits sollten nicht mehr als 2 Vignetten angebracht werden (wobei bei mehreren Vignetten nur gestraft wurde, wenn die Sicht beeinträchtigt war). Das bedeutete, dass man in der Regel zuerst die alte Vignette entfernt und dann die neue wieder angebracht hat. Und genau dieser Prozess gestaltete sich oft nervenraubend, lauerten doch einige potentielle Probleme auf den mehr oder weniger wechselwilligen Fahrzeughalter. Die ideale Temperatur zum Wechsel der Jahresvignette wird nämlich mit mindestens +5 Grad angegeben, da die neue Vignette ansonsten  nicht ausreichend fest klebt und die alte nur schwer zu lösen ist. Dies war besonders im Winter (und genau da fällt ja in der Regel der Wechsel der Jahresvignette an) nur zu erreichen, wenn die Scheibe vorher entsprechend aufgeheizt wurde. Das Entfernen der Vignette selbst gestaltete sich dann in der Regel auch bei entsprechender Temperatur oft als ziemlich zeitraubend, da die Vignette nur in den seltensten Fällen ohne Rückstände von der Scheibe zu lösen war. Eine Ausnahme bildeten hier einige Vignetten aus den Anfangsjahren. Diese lösten sich aufgrund mangelhafter Kleber teilweise völlig selbstständig von der Scheibe, wenngleich in der Regel ungewollt und zu einem beliebigen Zeitpunkt...

Digitale Vignette

Aber dieses Prozedere kann nun ein Ende haben, wenn man sich für die digitale Vignette entscheidet, die ab sofort beginnend für das Jahr 2018 erhältlich ist. Gekauft werden kann sie direkt hier auf der Seite der ASFINAG. Was man über die digitale Vignette wissen sollte in aller Kürze zusammengefasst:

Die digitale Vignette

  • kostet gleich viel, hat die gleiche Gültigkeitsdauer und existiert in den gleichen Varianten wie die Klebevignette.
  • ist an das Autokennzeichen gebunden, nicht mehr an das Fahrzeug. Interessant ist dies vor allem für Besitzer von Wechselkennzeichen oder bei einem Fahrzeugwechsel.
  • gilt erst 18 Tage nach dem Kauf. Diese Zeitspanne ergibt sich aus dem gesetzlich festgesetzten 14 tägigen Rücktrittsrecht + dem Tag des Kaufes + 3 Tage für einen etwaigen Postweg

Fazit

Egal für welche Variante der Autobahnvignette man sich letztendlich entscheidet, wer österreichische Autobahnen nützen will, sollte im Besitz einer gültigen Vignette sein. Denn ansonsten wird eine Ersatzmaut in Höhe von mindestens 120 Euro fällig.

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