eFuture Day 2023

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Am 27. Mai 2023 fand zum zweiten Mal nach der Pandemie der 9. eFuture Day Tirol in den Räumlichkeiten der Pädagogischen Hochschule Tirol von 9:00 bis 16:30 statt. Nach einer gelungenen musikalischen Einleitung erfolgte die Begrüßung durch Andrea Prock, welche heuer zum letzten Male diese Veranstaltung mit ihrem Team organisiert hatte. Sie stellte dann auch ihre Nachfolger für den eFuture Day 2024 vor, Florian Wanner und Tobias Widmann. FI für Informatik Helmut Hammerl verabschiedete Andrea gebührlich in seiner gewohnt „lässigen“ Art.

Dr. Cornelia Hagele, Bildungslandesrätin des Landes Tirol betonte in einer Videobotschaft die Bedeutung der Digitalisierung im Bildungswesen.

Die Vizerektorin der PHT, Mag. Dr. Irmgard Plattner gab einen kurzen Rückblick über die vergangenen Veranstaltungen und bedankte sich überschwänglich beim Organisationsteam und vor allem bei Andrea Prock. Grußworte kamen ebenfalls von Dr. Paul Gappmaier, Leiter der Bildungsdirektion für Tirol und Martin Bauer, Leiter der Abteilung IT/4 – IT-Didaktik und digitale Medien im BMBWF.

Dieser verwies auf die Erfolge in der bisherigen Digitalisierungsoffensive des Bundes und der Länder und beide betonten, dass auf Grund der raschen Entwicklung von KI (AI) neue Anforderungen an das Bildungssystem Österreichs  kommen werden – Österreich wird jedenfalls nicht den Weg Italiens mit Verboten beschreiten.

Mag. Alicia Bankhofer aus Wien als erste Keynote-Sprecherin appellierte mit ihrer Präsentation an alle IT-Verantwortlichen künstliche Intelligenz und die damit verbundenen Tools und Apps in den Unterricht zu integrieren. Neue Entwicklungen im Bereich von KI sollten mit einer „Realitätsbrille“ betrachtet werden. SchülerInnen und StudentInnen ebenso wie ihre LehrerInnen würden schon heute bewusst oder unbewusst damit arbeiten und diese zur Arbeitserleichterung, zu schöpferischen Tätigkeiten und zur Kommunikation nützen, auch wenn rechtliche Probleme und Missbrauch (Fakenews, Urheberrecht, Datenschutz, Desinformation u.a.) damit einhergehen können.

KI wird die Welt verändern und ist gekommen, um zu bleiben. Lehrende werden sich an Lernende, die KI Tools verwenden, anpassen müssen und ebenso KI-kompetent werden. Wir alle sollen beginnen, mit AI zu experimentieren, uns ein Bild machen, zur Nutzung von KI-Regeln vereinbaren und KI-AnfängerInnen coachen.

Ihre detaillierte Präsentation mit Links, Tipps und Vorschlägen finden Sie auf über die Webseite des eFuture Days 2023 auf der  TSN-Moodle-Plattform.

„Ist Digitale Grundbildung wirklich notwendig?“ war die Thematik des zweiten Keynote-Speakers Martin Ebner. Digitale Technologien sind weitaus komplexer und herausfordernder als jene, die zum heutigen Zustand des Autoverkehrs geführt haben. Daher braucht es digital mündige Menschen mit einem ganzheitlichen Blick aber nicht ProgrammiererInnen. Es stellen sich die Fragen

• Warum?
  Daten dazu liefern diverse JIM-Studien.
• Wie bringe ich digitale Bildung in die bestehenden Institutionen?
  Lehrende erwarten sich entsprechende Usability, Infrastruktur, Vorgaben und Vorlagen.
  Die didaktische Ausbildung muss gestärkt werden.

Die Online-Lehre muss in den Organisationen verankert werden.

Entsprechende Infrastruktur muss geschaffen werden.

• Wie komme ich zu den Lehr- und Lerninhalten?

Lehr- und Lernmaterialien sollen allen offen zur Verfügung gestellt werden – das Prinzip der OPEN CULTURE muss greifen – fort mit der eingeschränkten Zugänglichkeit

• Wie setze ich diese ein?
  Alles ist erlaubt – Vielfalt gewinnt.
• Und Wo lerne und lehre ich?

Überall – MOOCs, Augmented Reality, Chatbots, ZOOMs, Vorträge, usw.

Nach der Pause wanderten die TeilnehmerInnen zu den diversen Workshops, die auch in weiteren Runden nach der Mittagspause fortgesetzt wurden und um 16 Uhr traf man sich dann gemeinsam wieder im großen Hörsaal zur Preisverleihung anlässlich der alljährlichen Lotterie und Verabschiedung. Die Preise, ein Monitor der Fa. ACP, eine Dokumentenkamera der Fa. Klausner und ein 100 Euro-Gutschein des IT-Teams gingen an die Gewinner.

Den Abschluss bildete ein Gruppenfoto des bestehenden Organisationsteams und ein Good-bye, bis zum nächsten Mal im April im kommenden Jahr.

Alle Beitrage und Materialien finden Sie auf der TSN-Moodle-Seite zum Download bzw. dort verlinkt ins Web.

Meine persönliche Erfahrung als „Bildlknipser“:

Ich hätte sehr gerne den vielen interessanten Workshops beigewohnt und zugehört, mich inspirieren lassen und Neues erfahren, doch die Kamera in der Hand hat es mir nicht gestattet. Was mich ein wenig betrübt, ist das Faktum, dass Andrea Prock nun nicht mehr organisieren wird, so weltoffen und kreativ wie sie ist. Ich möchte ihr nochmals im Namen aller danken, die mit ihr zu tun haben, als Schüler, als Freunde, als Zuhörer, als Teammitglieder und KollegInnen. Die Arbeit – auch im Ruhestand - wird ihr sicherlich nicht ausgehen, das ist ziemlich sicher.

Und zuletzt: Ich habe KI bewusst nie verwendet, doch sie sicherlich genutzt in all meinen Suchanfragen, in den gelesenen Webbeiträgen und Zeitungsartikeln, doch bewusst habe ich erst nach dem eFuture Day begonnen ein wenig zu experimentieren. Vor allem bei der Texterstellung bin ich sehr schnell auf monetäre Schranken gestoßen – ohne Abonnement geht gar nichts. Und ob mich künstlich generierte Bilder faszinieren werden? Ich denke nicht, obgleich es faszinierend ist, wenn aus „Mad Hatter sits under a tree“  bei DALLE-2 in wenigen Sekunden eine beinahe echte Fotografie entsteht. So erging es mir auch als ich den Lebensweg Josef Stalins bei ChatGPT beschreiben ließ – nachgeprüft habe ich es nicht, doch ich denke, bei dem Kerl wird es schon passen. 10 Sauerkrautrezepte ließ ich auch erstehen, doch nachgekocht habe ich sie nicht.

Doch eines gilt noch immer: Der Ball ist rund (aus LOLA RENNT von Tom Tykwer)

Text und Bilder: Dieter Draxl

Dieter Draxlhttps://efuture-day.tsn.at/Copyright

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