OpenShot – plattformunabhängiger Videoschnitt

OpenShot ist ein open-source Videobearbeitungsprogramm und gratis erhältlich. Es werden Installer für gängige Betriebssysteme angeboten.

OpenShot bietet eine große Reihe von Funktionen mit einer grafischen Oberfläche an: Hinzufügen von Text, Bildern, Schneiden, Übergänge, eine kleine Auswahl von Effekten, mehrere Spuren und vieles mehr. Eine Anleitung gibt es hier.

Screenshot open shotTobias Foliehttps://www.openshot.org/Copyright

Vorteile

  • Quelloffen, gratis und plattformunabhängig – Schüler_innen können das Programm unabhängig ihres verwendeten Betriebssystems herunterladen
  • Professioneller Look and Feel – erweckt das Gefühl, dass das Programm nicht nur eine technische Spielerei ist, sondern potenziell nützlich für jede_n Schüler_in sein kann
  • Leichter Einstieg mit beliebiger Vertiefung – der erste Einstieg mit einfachen Anwendungsfällen geht schnell und ist leicht verständlich. Sollte man sich vertiefen wollen, bietet das Programm genügend Möglichkeiten, Standardeinstellungen zu verändern und auf weitere Themen im Bereich der Videobearbeitung einzugehen (Animationen, encoding …)

Anwendungsbeispiel

Die Schüler_innen bereiten mithilfe des Programms eine Montage vor:

Die Lehrperson stellt das Programm vor und zeigt, wie Clips und Bilder aneinandergereiht und zu einer einzelnen Videodatei zusammengefügt werden können – die Anwendung in diesem Fall ist sehr einfach, weshalb diese Präsentation höchstens 10 Minuten dauert. Dabei ist hervorzuheben, dass das Projekt häufig gespeichert werden muss.

Aufgabe der Schüler_innen ist es nun eine kurze Montage zu erstellen: Sollte vor kurzem ein Schulausflug stattgefunden haben, bieten sich Bilder und Videos vom Ausflug an. Es kann zum Beispiel auch ein Lehrvideo gedreht werden. Für die Aufgabe sollten nicht mehr als zwei Schüler_innen zusammenarbeiten, damit möglichst jede_r selbst „Hand anlegen“ kann.

In der nächsten Stunde können freiwillige Schüler_innen ihr Video zeigen. Dabei werden mit den Schüler_innen technische Details, wie Videoformate, Codecs und Bitrate besprochen. Die Schüler_innen werden aufgefordert beim Video-Export unterschiedliche Werte zu testen und zu bewerten wie sich Dateigröße, Dauer des Exports und die Qualität des Produkts dadurch verändern.

 

Vertiefung

Das Programm bietet sehr viele Möglichkeiten. Zur Vertiefung können entweder mehr Effekte und Manipulationen eingesetzt werden oder man wirft, je nach Interesse der Schüler_innen, einen Blick hinter die Kulissen.

OpenShot stellt eine grafische Oberfläche, die libopenshot (https://openshot.org/files/libopenshot/) und ffmpeg (https://ffmpeg.org/) vereint, bereit. In diesem Kontext wird libopenshot für die Bearbeitung, das Schneiden, Einfügen von Effekten der Ausgansvideos verwendet. Exportiert man das OpenShot Projekt in ein fertiges Video, dann ist die Ausgabe von libopenshot die Eingabe für ffmpeg.  

Das letzte Glied der Kette, ffmpeg, kann auch alleinstehend heruntergeladen werden. Auch damit können Videos geschnitten werden, jedoch ohne grafische Oberfläche.

Es gibt eine Vielzahl von Programmen, die nützliche Funktionalitäten anbieten, die nicht mit einer grafischen Oberfläche ausgestattet sind. In einem Beispiel lässt sich für interessierte Schüler_innen erkennen, dass auch ganz ohne Klick, und in der Regel mit weniger Rechenleistung, dasselbe Ergebnis erzielt werden kann.

In der Kommandozeile (unter Windows: cmd. hexe/ Eingabeaufforderung) manövriert man mit cd in das Verzeichnis, in welches das heruntergeladene Archiv von ffmpeg entpackt wurde, zum Beispiel so:
cd C:\bin\ffmpeg-20140909-git-0294612-win64-static\bin
Wird im selben Verzeichnis eine Videodatei (zB. file.mp4) hinterlegt, kann folgender Befehl ausgeführt werden:
ffmpeg -i file.mp4 -ss 00:02:41 -t 00:01:00 cut.mp4
Mit diesem Befehl wird aus file.mp4 ab 2 Minuten und 41 Sekunden eine Minute herausgeschnitten und in cut.mp4 gespeichert. file.mp4 bleibt dabei unverändert erhalten.

(nach einer Idee von Jonas Pfurtscheller, adaptiert von Tobias Folie und Thomas Gatterer)

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