Lesegeschwindigkeit ermitteln
Wir alle sind Leser_innen. Manche beginnen den Tag schon mit dem Lesen der Zeitung und beenden ihn abends mit einer spannenden Lektüre. Andere wiederum lesen außer Emails höchstens den Busfahrplan oder das Fernsehprogramm.
Daten zur Lesekompetenz der Erwachsenen hat zuletzt die OECD-Studie "Programme for the International Assessment of Adult Competencies" (PIAAC 2011/12) erhoben: 17,1 Prozent der 16- bis 65-Jährigen in Österreich, also fast eine Million Menschen, verfügen über nur niedrige Lesekompetenz. Analphabetismus ist auch in Österreich noch Thema.
Dass man durch häufiges Lesen besser im Training ist, versteht sich dabei von selbst.
Zu lesen beginnt man meistens in der Volksschule. Am Anfang steht dabei das Einprägen von Silben und kurzen Wörtern. Die Lesegeschwindigkeit wird in Wörtern pro Minute (wpm) gemessen. Als magische Grenze verstehen sich 150 wpm. So schnell sollten Volksschüler_innen am Ende der 4. Klasse VS in etwa lesen können. Ab diesem Lesetempo kann man sich auch dem Inhalt des Textes widmen.
Ein durchschnittlicher Leser schafft rund 200 bis 300 Wörter pro Minute. Wer nur sehr selten liest, kann auch unter diesem Wert legen. Gute Leser schaffen 400 Wörter in der Minute, sehr schnelle Leser kommen sogar auf bis zu 1000 Wörter (Kuhn, 2011)
Das Geheimnis beim schnellen Lesen ist es, Wörter nicht Buchstabe für Buchstabe und Silbe für Silbe zu erfassen. Auch ganze Sätze lesen schnelle Leser häufig nicht Wort für Wort, sondern nehmen sie als Sinnzusammenhänge wahr (Schmitz/Hasse/Sösemann, 2013).
Wichtiger als das Lesetempo ist das Abspeichern der gelesenen Informationen. Je komplexer Texte sind, umso langsamer werden sie nämlich gelesen.
Das beste jedoch wäre neben einer schnellen Lesegeschwindigkeit ein hervorragendes Textverständnis zu entwickeln.
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