Voller Erfolg: Die digitalen Tage im April

Von 23. bis 25. April 2024 fanden die digitalen Tage an der Pädagogischen Hochschule Tirol statt. Der eFuture-Day für die Sekundarstufe 1 feierte mit dem Motto „Hurra! KI plant, wir unterrichten“ dieses Jahr das 10- jährige Jubiläum. Aufgrund der langjährigen Erfolgsgeschichte des eFuture-Days gab es heuer erstmals je ein Halbtages-Angebot für Schulleiter:innen und Interessierte der Volksschule mit dem „DigiDay“ und einen eFuture-Day für die Sekundarstufe 2.

Diese digitalen Tage nahmen sich zum Ziel, Lehren und Lernen mit digitalen Medien an Schulen kritisch zu reflektieren und Impulse für einen möglichst optimalen Einsatz zu geben. Hier waren alle willkommen: Schulleiter:innen, E-Learning-Beauftragte, aber auch jede:r Lehrer:in konnten sich im April austauschen und sein/ihr Wissen erweitern. Die eFuture-Days für beide Sekundarstufen und der DigiDay für die Volksschule sind ein Kooperationsprojekte der Pädagogischen Hochschule Tirol, der Universität Innsbruck, des Bundesministeriums für Bildung (Initiative eEducation Austria), der Bildungsdirektion für Tirol, dem Tiroler Bildungsservice, dem Tiroler Bildungsinstitut - Medienzentrum sowie der Lernwerkstatt Arzl (DigiDay).

Die Veranstaltungen 2024 nahmen sich das Schwerpunktthema „Künstliche Intelligenz“ vor und sorgten mit interessanten Keynotes von Martin Bauer (BMBWF), Justus Piater (Universität Innsbruck), Christian Wenzl (Microsoft Austria), Nadine Mund (VISTA Science Education Team) und Gerhard Brandhofer (PH Niederösterreich) für reichlich Gesprächsstoff und stimmten auf die vielfältigen Workshops, die über den Tag verteilt stattfanden, ein.

Hier ein paar Eindrücke zu den einzelnen Tagen, um in Erinnerungen zu schwelgen, für das nächste Jahr Vorfreude zu bekommen oder um den eigenen Horizont auch außerhalb der eigenen Schulart zu erweitern:

Organisator:innen DigiDay

DigiDay für die Volksschule

 

Zum ersten Mal dabei war der DigiDay für die Volksschule. Dort bekamen Lehrer:innen der Primarstufe vielfältige Impulse für den Einsatz von digitalen Medien und Anwendungen im Unterricht. Die Vortragenden waren Lehrende mit reichlich Erfahrung, auch in Bezug auf das kritische Reflektieren zum Lehren und Lernen mit digitalen Medien an den Schulen. Am 23. April 2024, zwischen 14:00 und 18:00 Uhr, hatten Interessierte an der PH Tirol die Möglichkeit, sich beim DigiDay 2024 Anregungen für ihren Unterricht zu holen. Selbstverständlich durfte dabei der Austausch nicht zu kurz kommen und es standen die Vortragenden auch für direkte Fragen zur Verfügung.

Der DigiDay konnte vorallem durch die praxisnahen Workshops, dem direkten Austausch und den fesselnden Vorträgen zum ersten Mal auch Volksschullehrer:innen und Direktor:innen begeistern.

BeeBots bei DigiDay

Nach einer ersten Begrüßung konnten die Besucher:innen unterschiedliche Vorträge besuchen, in denen digitale Tools für den Unterricht, BeeBots, Lego Spike Essential, das DLPL DigiCase und mTinys von den DigiMINTCoaches des Tiroler Bildungsservice und der DigiKompLernwerksatt der VS Arzl vorgestellt wurden. Hier stand das direkte Ausprobieren im Vordergrund. Doch auch der MINT-Koffer von Tobias Stocker, der Vortrag über den 3D Pen von Christoph Waldhart und die Präsentation des Innsbruck entdecken-Films auf LeOn vom Medienzentrum regten zum Ausprobieren im eigenen Klassenzimmer an. Der kritische Umgang mit digitalen Medien durfte jedoch in der Volksschule auch nicht fehlen. Hierfür gab es zwei Vorträge, die sich mit Sicherheit im Netz beschäftigten. Beate Bradlwarter stellte das Präventionsprogramm der Polizei „CyberKids“ vor und Kerstin Kuba widmete sich den Themen "Bildschirmgesundheit" und "Häufige Gefahren, denen Kinder im Internet ausgesetzt sind".

Abschließend sprach Gerhard Brandhofer der PH Niederösterreich in der Keynote „Muss jetzt auch die Volksschule künstliche intelligent werden?“ über die Veränderungen durch Künstliche Intelligenz in der Bildung und wie dennoch gelassen darauf reagiert werden kann. Der kleine Exkurs griff auch die Themen KI und Bachblüten, die McDonaldisierung der Texte, der Matthäuseffekt, Promptkompetenz und die Paradoxie des Haufens auf. Diesen Vortrag findet man auf dem Medienportal LeOn: https://leon.tsn.at/portal/main.php?todo=showObjData&objid=241498#241504

Natürlich durfte auch beim erstmaligen DigiDay ein Quiz nicht fehlen. Es gab zahlreiche Sachpreise für die Besucher:innen zu gewinnen.

eFuture-Day für Sekundarstufe 1

 

Der 10. eFuture-Day für die Sekundarstufe 1 stand unter dem Motto „Hurra! KI plant, wir unterrichten“. Mit einem ausgereiften und sehr umfassenden Programm konnten die Besucher:innen von 8:30 bis 16:30 Uhr neue Impulse für den Unterricht, zahlreiche Vorträge und einen regen Austausch mit den Expert:innen der österreichischen digitalen Bildungswelt genießen. Der eFuture-Day hat sich nach einem Erfolg von zehn Jahren bereits namhaft gemacht und ist für viele E-Learning-Beauftragte und Schulleiter:innen aus dem Fortbildungskalender in Tirol nicht mehr wegzudenken.

Referent:innen eFuture-Day

Nach einer Begrüßung durch Helmut Hammerl, Wanner Florian, den Vertreter:innen des Ministeriums, der Pädagogischen Hochschule Tirol und der Bildungsdirektion für Tirol startete der eFutureDay der Sekundarstufe 1 mit einer bedeutenden Keynote von Martin Bauer (BMBWF). Der Themenschwerpunkt konzentrierte sich auf die Digitale Schule im KI-Zeitalter. Dort sprach er im Speziellen über das KI Schulpaket im BMBWF, welches eine laufende und proaktive Kommunikation mit Lehrenden, der Bildungsverwaltung, Wissenschaftler:innen und anderen Personen des Bildungssystems verfolgt. Bezogen auf Schule und Unterricht, sollen hier Gefahren und Herausforderungen erkannt und Potenziale sowie Chancen festgelegt werden.

Im Anschluss darauf stellte Justus Piater die generative KI mit allen Möglichkeiten und Grenzen bei der Keynote 2 in den Vordergrund. Bemerkenswert war dabei für den Keynote-Speaker die Sprachstatistik und deren Umfang an impliziten Wissen über unsere Welt. In diesem Zusammenhang sollen die Lehrpersonen ihre Schüler:innen dazu befähigen, KI kritisch zu hinterfragen und auch die damit verbundenen Grenzen zu beachten.

Logo eFuture Day

Nach den interessanten Keynotes konnten die Besucher:innen des eFuture-Days aus dem Vollen schöpfen und an weiteren Vorträgen und Workshops teilnehmen. Hier konnte man Einblicke von den renommiertesten Expert:innen der digitalen Landschaft in Tirol anhören. Andreas Riepl sprach über mögliche Folgen, wenn die Matrix das Klassenzimmer wird, während Lorenz Kupfer für die Ära der Copiloten erklärte, dass die moderne Technologie, sofern verantwortungsvoll hergestellt und eingesetzt, Menschen und Organisationen unterstützen und nicht ersetzen möchte. Doch der eFuture-Day 2024 für die Sek 1 hatte noch mehr zu bieten. Voträge von Alicia Bankhofer, Nadine Mund, Andrea & Anton Prock, Ferdinand Radl, Julia Barreiro, Carina Penz, Mario Hechenblaiker, Sabrina Widmoser, Lorenz Kupfer und Katharina Zaloudek begeisterten die zahlreichen Besucher:innen und griffen das Schwerpunktthema "Künstliche Intelligenz" auf ihre ganz eigene Art und Weise auf.

Einige dieser Vorträge sind auf dem Medienportal LeOn zum Nachschauen bereitgestellt: https://leon.tsn.at/portal/main.php?todo=showObjData&objid=241498#241530

Am Ende dieses erfolgreichen Tages gab es, wie auch die letzten Jahre, ein Quiz und eine Preisverleihung mit tollen Sachpreisen. Um noch mehr Einblick zu bekommen und um die Materialien der Präsentationen herunterzuladen kommt man hier zur Nachlese des diesjährigen eFuture-Days Sek 1: https://moodle.tsn.at/course/view.php?id=69024

eFuture-Day für Sekundarstufe 2

In diesem Jahr auch das erste Mal dabei war der eFuture-Day für die Sekundarstufe 2. An dieser halbtätigen Tagung konnten Schulleiter:innen und Interessierte erneut den Vortrag von Martin Bauer über die Digitale Schule im KI-Zeitalter hören, da dies für alle Altersstufen der Sekundarstufe relevant ist.

1. eFutureDay Sek 2

Im Anschluss daran erklärte auch der zweite Keynote Speaker Christian „Xian“ Wenzl erneut anhand von Live-Demos für die Ära der Copiloten, dass die moderne Technologie, sofern verantwortungsvoll hergestellt und eingesetzt, Menschen und Organisationen unterstützen und nicht ersetzen möchte. Dank der rasanten Entwicklungen Künstlicher Intelligenz können wir nun mit ihr in natürlicher Sprache kommunizieren. Dabei ist jedoch kritisches Hinterfragen wichtig und es gilt, sich bestimmte Fähigkeiten anzueignen.

In einer weiteren Keynote sprach Nadine Bauer über Digitale Täuschungen, sogenannte KI-Fakes in der Social-Media-Welt und erläutert in weiterer Folge die Gefahren, als auch die Chancen, die sich dadurch ergeben können. Schüler:innen informieren sich laut Medienuntersuchungen vermehrt über ihre sozialen Netzwerke wie Instagram oder TikTok. Dabei werden sie häufig mit diversen Falschmeldungen und Fakes konfrontiert. Dies sind oft unterhaltsame Bilder oder Videoclips für die kurze Bespaßung zwischendurch, aber auch manipulative und gefährliche Inhalte tauchen immer häufiger in ihren Feeds auf. Junge Menschen zu befähigen, über die Richtigkeit und Vertrauenswürdigkeit von Medieninhalten zu urteilen, stellt eine neue und wichtige Kompetenz dar, die es zu fördern gilt. Zudem stellen Fakes in den sozialen Medien einen gute Arbeitsgrundlage dar mit Jugendlichen über Medien und deren Konsum kritisch zu diskutieren und ins Gespräch zu kommen. Der Vortrag beschäftigte sich mit der Frage, in welcher Weise Jugendliche mit (KI)-Fakes konfrontiert werden und wie man mit dieser Entwicklung umgehen und entgegenwirken kann.

In der abschließenden Keynote sprach Justus Pieter über generative KI-Systeme wie ChatGPT und Midjourney, die im Laufe der letzten Jahre begonnen haben unsere Welt zu verändern. Nach einem kurzen Einblick der Funktionen und Algorithmen der KI-Systeme, beschrieb er in seinem Vortrag, wie wir sie produktiv nutzen können, über Möglichkeiten, aber auch über Grenzen.

Auch für diesen Tag findet man auf dem Medienportal LeOn die wichtigsten Keynotes: https://leon.tsn.at/portal/main.php?todo=showObjData&objid=241498#241530

Resümee

Die drei digitalen Tage im April waren gut besucht und ein voller Erfolg. Auf den Veranstaltungswebseiten kann man auf dem Laufenden bleiben und auch für die nächstjährigen eFuture-Days und den DigiDay Termine, Programme und weiteres nachlesen.

DigiDay: https://digiday.tsn.at
eFuture-Day Sek 1: https://efuture-day.tsn.at
eFuture-Day Sek 2: https://efuture-day-sek2.tsn.at

Termine für 2025:

  • 2. DigiDay für Volksschulen: Dienstag, 8. April 2025
  • 11. eFuture-Day für Sekundarstufe 1: Donnerstag, 10. April 2025
  • 2. eFuture-Day für Sekundarstufe 2: Mittwoch 9. April 2025

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