Neue Bildungsmaßnahmen für digitale Inklusion

Der Zugang zu digitalen Technologien und die Fähigkeit sie sicher und selbstbestimmt zu nutzen sind keineswegs selbstverständlich. Dennoch sind sie heutzutage entscheidend für die gesellschaftliche Teilhabe. Faktoren wie Bildung Einkommen Alter Herkunft oder gesundheitliche Einschränkungen beeinflussen die digitale Teilhabe maßgeblich. Um diese Ungleichheiten gezielt zu verringern hat der OeAD im Rahmen der Digitalen Kompetenzoffensive im Juni 2025 neue Bildungsmaßnahmen beauftragt. Das klare Ziel ist es Barrieren abzubauen digitale Kompetenzen zu stärken und damit die gesellschaftliche Teilhabe aktiv zu fördern. Der Fokus liegt dabei darauf Menschen zu erreichen die in klassischen Formaten oft übersehen werden. Darunter sind bildungsbenachteiligte Personen, Menschen mit Behinderungen und Menschen mit nicht deutscher Erstsprache.
Digitale Werkzeugkiste plus
Ein Träger in Niederösterreich hat eine digitale Plattform geschaffen und erweitert sie um drei neue Module. Diese Module umfassen eine KI gestützte Jobsuche und Bewerbung, das digitale Verwaltungstool „meinAMS“ und eine digitale Berufsorientierung für klimarelevante Jobs. Die Maßnahme zielt darauf ab, arbeitsmarktferne Personen in Sozialen Unternehmen interaktiv und in einfacher Sprache digital zu stärken. Ein Blended Learning Konzept kombiniert interaktive Online Lernbausteine wie Videos und Gamification Elemente mit persönlicher Begleitung vor Ort. Ein begleitendes "Train the Trainer" Programm qualifiziert Schlüsselarbeitskräfte dazu die neuen Inhalte dauerhaft in ihre Bildungsarbeit zu integrieren. Die Zielgruppe umfasst geringqualifizierte junge Erwachsene ältere Langzeitarbeitslose und Personen mit Migrationshintergrund.
Digitalisierung und digitale Hilfsmittel für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen
Eine weitere Maßnahme bietet in Wien Linz und Graz einen fünfteiligen Kurs sowie eine barrierefreie Onlineplattform an. Hier lernen blinde und sehbeeinträchtigte Menschen den sicheren und selbstbestimmten Umgang mit digitalen Hilfsmitteln und Anwendungen. Von Assistenztechnologien bis hin zu Zukunftstechnologien wie KI und VR werden alle relevanten Themen behandelt. In allen Phasen der Maßnahme sollen Barrieren identifiziert und aktiv abgebaut werden. Durch die Förderung digitaler Selbstständigkeit soll die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gestärkt werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen befähigt werden digitale Medien kritisch und sicher zu nutzen.
Digital Coach GenConnect
In Wien werden Jugendliche aus Jugendzentren zu "Digital Coaches" ausgebildet. Sie unterstützen Seniorinnen und Senioren in Pensionistenhäusern beim Umgang mit digitalen Geräten. Diese generationsverbindende Maßnahme soll digitale Teilhabe und soziale Wertschätzung fördern. Die Ausbildung der Jugendlichen umfasst zwei Trainingseinheiten im Jugendzentrum in denen sie über ihre eigene digitale Praxis reflektieren. Im Praxisteil begleiten die Jugendlichen in Seniorenwohnheimen Stationen zu Themen wie Tablet Nutzung Fotografie oder VR. Die Trainings finden in drei Durchgängen zwischen Februar und Mai 2026 statt. Die Zielgruppe sind Jugendliche aus sozioökonomisch benachteiligten Familien und Seniorinnen und Senioren in Wohnheimen.
Mein digitaler Alltag Peer to Peer
In Salzburg können Menschen mit Migrationsgeschichte in modularen Workshops alltagsnahe digitale Kompetenzen erwerben. Dazu gehören die Nutzung von Smartphones E Mails Online Terminbuchungen und Messenger Diensten. Teilnehmende werden in einer eigenen Schulungsreihe zu Peer Mentorinnen und Mentoren ausgebildet. Sie können ihr Wissen an andere in informellen Treffpunkten wie Cafés oder Bibliotheken weitergeben. Ein begleitendes Netzwerk soll die Nachhaltigkeit der Maßnahme stärken. Das Ziel ist es die digitalen Kompetenzen von Migrantinnen und Migranten nachhaltig zu stärken um ihre gesellschaftliche Teilhabe Selbstständigkeit und ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu erhöhen.