ChatGPT im Agentenmodus

Florian -
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Künstliche Intelligenz ist längst kein Science-Fiction mehr. Viele kennen ChatGPT als hilfreichen „Plauderkollegen“, der Texte formulieren, Ideen liefern oder bei der Recherche unterstützen kann. Neu und unglaublich beeindruckend ist der Agentenmodus. Eine Arbeitsweise, bei der ChatGPT nicht nur schreibt, sondern auch interaktiv Aufgaben in einem eigenen Browser ausführt. Das eröffnet spannende Möglichkeiten, die besonders im Bildungsbereich interessant sind.

Was ist der Agentenmodus?

Der Agentenmodus ist eine erweiterte Funktion von ChatGPT, bei der das System nicht nur Texte generiert, sondern auch aktiv im Internet handeln kann. In einer kontrollierten Umgebung ist es der KI möglich, Webseiten aufzurufen, Inhalte zu analysieren, interaktive Elemente zu testen oder sogar einfache Aufgaben in externen Systemen durchzuführen. Dabei agiert ChatGPT wie ein virtueller Assistent, der im Auftrag des Nutzers Schritt für Schritt Aufgaben erledigt. Alle Aktionen erfolgen dabei unter strengen Sicherheitsvorgaben: Persönliche Daten werden nicht gespeichert, und bevor der Agent sensible Bereiche betritt, wird immer eine Rückfrage eingebaut. Diese Form der Nutzung geht weit über das klassische Chatten hinaus und eröffnet völlig neue Möglichkeiten – gerade für den Bildungsbereich.

Praxisbeispiel: Moodle-Kurse im Fach Digitale Grundbildung überprüfen

Als eLearningTeam Tirol gehört es zu unseren jährlichen Aufgaben, die von uns erstellten Moodle-Kurse für das Fach Digitale Grundbildung auf dem neuesten Stand zu halten. Dabei überprüfe wir unter anderem, ob alle Links funktionieren, Aktivitäten korrekt geladen werden und ob externe Inhalte wie Videos oder Webseiten noch erreichbar sind.

Bisher war das eine mühsame Fleißarbeit. Jeder Kurs musste manuell durchgeklickt, jede Ressource geöffnet, jeder Link getestet werden. Mit dem Agentenmodus von ChatGPT hat sich das grundlegend verändert.

Ich gebe dem System den Link zum Kurs, und der Agent navigiert selbstständig durch die Kursstruktur. Er öffnet jede Aktivität, testet externe Verlinkungen (z. B. zu Saferinternet, YouTube oder interaktiven H5P Übungen), erkennt Ladefehler oder Weiterleitungen und schlägt im Fall defekter Quellen sogar passende Alternativen vor. Am Ende erhalte ich eine übersichtliche Zusammenfassung. Was funktioniert? Was nicht? Wo sollte ich handeln?

Das spart enorm viel Zeit und gibt mir die Sicherheit, dass die Inhalte jederzeit zugänglich und aktuell bleiben. Gerade im dynamischen Fach Digitale Grundbildung ist das ein echter Gewinn und ein schönes Beispiel dafür, wie KI Lehrkräfte ganz konkret unterstützen kann.

Chancen und Grenzen

Der Agentenmodus macht ChatGPT zu einem vielseitigen Assistenten. Er entlastet bei Routineaufgaben, hilft bei der Qualitätssicherung und schafft mehr Zeit für pädagogische Arbeit. Allerdings ersetzt er nicht die kritische Sicht eines Menschen. Inhalte sollten weiterhin auf fachliche Richtigkeit geprüft werden, und wo Datenschutz oder sensible Daten im Spiel sind, bleibt Vorsicht oberstes Gebot.

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