KI und 4K im modernen Unterricht
100 KI-Pilotschulen sind ausgewählt, die ab dem kommenden Jahr KI einsetzen werden. Die Lehrenden dieser Bildungseinrichtungen werden die KI-Software pädagogisch prüfen und hinterfragen. Dass es diese Pilotphase gibt, ist ein Meilenstein in der österreichischen Geschichte. Dieser Schritt ist notwendig, um Schule und Unterricht auf das nächste Level zu heben und sich mit der Technik mitzuentwickeln. Wenn wir jedoch mit der KI lernen, sollten wir uns zuerst wissen, wie KI überhaupt funktioniert.
Gipfel der überzogenen Erwartungen?
Nach dem ersten Gipfel der überzogenen Erwartungen könnte laut Gartner das Tal der Enttäuschungen warten. Der erste Hype scheint abgeklungen, KI wird bereits von vielen kritisch beäugt. Wir stehen vor Herausforderungen. Definitiv.
Es geht aber längst nicht mehr um die Frage geht, ob wir KI verwenden. Vielmehr müssen wir lernen und lehren, wie wir sie einsetzen. KI ist jedoch kein Selbstläufer, sondern erfordert vielmehr Kompetenzen, die wir neu erlernen und neu lehren müssen.
Langsam wird deutlich, wie KI funktioniert und wie eben nicht. Um sie effizient nutzen zu können, braucht es viele Übungsstunden. Evangelisten sehen die Lösung vieler Probleme, Apokalyptiker hingegen neben dem enormen Energiehunger auch den Einfluss von Verzerrungen. Diese Bias genannten Verfälschungen können zu Diskriminierung führen. Der Grund dafür sind oft die Daten, mit der die Software gefüttert wurde. Ein System ist nämlich nur so intelligent, wie es seine Trainingsdaten erlauben. Auch in Bezug auf Frauen ist die KI weder neutral noch objektiv. Frauen werden von bildgenerierenden KIs überdurchschnittlich oft sehr klischeehaft dargestellt. Die Künstliche Intelligenz könnte also auch ein Rückschritt in Sachen Gleichberechtigung sein.
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Doch Verzerrungen kommen nicht nur versteckt. Kaufempfehlungen geben mithilfe von KI personalisierte Produktempfehlungen, die oft angenommen werden, aber je nach Region oder Gerät unterschiedlich ausfallen können. Werbealgorithmen könnten Frauen also überdurchschnittlich oft Putzmittel vorschlagen. Die KI der sozialen Netzwerke bestimmt empfohlene Tweets und Feeds. So entstehen Echoblasen. Nachdem wir zudem wissen, dass der Beruf der Journalisten Gefahr läuft durch KI ersetzt zu werden, kann es nur eine Lösung geben, nämlich Medienkompetenz i Schulen zu vermitteln.
Außerdem treffen wir in den Sozialen Medien schon seit langem virtuelle Seelen, also KInfluencer. LilMiqela ist eine solche mit mehr als 2,6 Millionen Followern. AItana Lopez ist eine andere. Nicht immer ist es mit dem ersten Blick zu erkennne, ob ich Mensch oder Maschine vor mir habe. Die hübsche Miqela hat einen geschätzten Werbewert von bis zu 10 Millionen Euro jährlich und Verträge mit Calvin Klein, Prada oder Mini. Die oft zitierten 4K-Modell des Lernens (Kommunikation, Kooperation, Kritisches Denken und Kreativität) werden wichtiger denn je. Um Schüler:innen auf die Welt von morgen vorzubereiten, brauchen sie Lehrer:innen von heute, die diese 4Ks vermitteln! Vor allem Quellenkritik scheint Gebot der Stunde zu sein, denn KI wird die Medienbranche definitiv verändern.
Joscha Falk hat in seiner KI Blume die Dimensionen des neuen Lernens sehr anschaulich dargestellt. Auch Thomas Felzmann verwendet diese Blume in seinem Blog und listet außerdem zahlreiche interessante Tipps zum Thema KI: Klick!